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Am Ende der Welt
von esther.cp11
Bei manchen Filmen wünscht man sich, dass sie eigentlich noch viel mehr erzählen. Und trotzdem hören sie an der spannendsten Stelle auf. Bei diesen Filmen handelt es sich zumeist um Kurzfilmen. Gerade ihre präzise, knappe Handlung macht sie spannend.
Leider gibt es auch das andere Extrem: Hier würde man dem Regisseur am liebsten raten, spätestens nach 20 Minuten den Abspann erscheinen zu lassen, da ansonsten ein Wachbleiben des Zuschauers unrealistisch ist. Ein solcher Film ist "Am Ende der Welt".
Die beiden Handlungsstränge, die den Film ausmachen, sind beide weder sonderlich spannend noch gut. Trotzdem widmet man ihnen lange 90 Minuten, in denen keiner der beiden Geschichten ein zufriedenstellendes Ende zuteil wird. Und auch die Entwicklung über die Zeit ist sehr lückenhaft und jegliche eventuell aufkommende Spannung wird durch den laienhaft ungeschickten Schnitt zerstört.
Zudem versucht man dem Film eine künstlerische Tiefe zu geben, indem der Zuschauer auf die Motivsuche des Vaters mitgenommen wird. Das heißt in der Umsetzung, dass kurz die Landschaft angerissen wird, nur um dann das Motiv des Fotografen mit einem Effekt hervorzuheben. Dies wirkt in den meisten Fällen recht künstlich, zumal dies nicht stringent durch den gesamten Film fortgesetzt wird. Vielmehr wählt man an einigen Stellen ein einfaches, abruptes Standbild (wie man es aus vielen anderen Filmen kennt) zur Verdeutlichung, dass ein Bild gemacht wurde. Dies stiehlt dem zuvor angesprochenen Effekt den letzten Rest Glaubwürdigkeit, da es so aussieht, als glaube man auch auf der Seite der Macher nicht wirklich an ihn.
Einzig die kleine Schwester des Protagonisten sticht in gewissem Maße aus dem Film hervor, ist sie doch ungemein spöttisch und böse. Doch leider fällt sie in dem Moment aus der Rolle, wenn man ihr zartes Alter beachtet und ihr letztendlich keinen ihrer Kommentare tatsächlich abkauft, da sie viel zu erwachsen aus dem Mund einer so jungen Person wirken.