Luisas Traum

Was passiert einem türkischen Mädchen, wenn es Fußball spielen will? Eigentlich nichts Besonderes.

Luisa träumt von einer Profikarriere als Fußballerin und dieser Traum scheint auch in erreichbare Nähe gerückt zu sein, als sie eine Einladung zu einem Probetraining bei einem wichtigen Fußballverein bekommt. Doch leider hat sie die Rechnung nicht mit ihren neidischen Mitschülerinnen gemacht.

Auf den ersten Blick ähnelt Luisas Traum doch sehr dem bekannten Film "Bend it like Beckham", der den Wunsch einer Inderin thematisiert, trotz aller Konventionen Fußball zu spielen.
Auch Luisa (deren türkischer Namen für deutsche Zungen unaussprechlich ist) kommt aus einer Familie mit Mitgrationshintergrund und träumt ebenso wie Jess von einer Karriere als Fußballspielerin. Und beide haben auch durchaus die Chance dazu. Doch hier enden dann auch die Parallelen. Das dominierende Thema des englischen Films ist nämlich die Tatsache, dass Jess als Inderin von ihrer Familie diese sportliche Betätigung untersagt wird. Interessanterweise wird dies in "Luisas Traum" nicht groß angesprochen, einzig die Tatsache, dass ihre kopftuchtragende Freundin nicht Fußball spielen darf, deutet in diese Richtung. Vielmehr ist das zentrale Thema das Mobbing an sozial schwächeren Schulen und der Druck, der daraus für die Opfer resultiert. Dies ist einer Zeit, in der zumeist die Konflikte zwischen den traditionellen Eltern und den modernen Jugendlichen in Migrationsfamilien im Fokus stehen, eine angenehme Abwechslung.
"Luisas Traum" ist zudem ein Film, der weitesgehend mit Fördermitteln der Stadt Leverkusen und des DFBs entstanden ist. Dementsprechend handelt es sich hierbei um einen "Low Budget"-Film, bei dem es sich zudem um ein Projekt mit Jugendlichen aus sozial schwächerem Milieu handelt. Deswegen findet man hier nun auch fast ausschließlich Laienschauspieler und auch bei der Kameraführung sieht man deutlich, dass hier nicht unbedingt ein subtiles Konzept erstellt wurde, sondern vielmehr probiert wurde, bis es passte. Dies kann man einem solchen Film dann natürlich nicht vorwerfen.
Ganz anders jedoch ein schwaches Drehbuch: Auch wenn bei der Erstellung vor allem in den Dialogen großer Wert auf Authentizität gelegt wurde, so wirken die von den Jugendlichen improvisierten/geschriebenen Dialoge doch oft holprig. Zudem ist auch der gesamte Plot sehr vorhersehbar, sodass das Ende nicht von großen Überraschungen geadelt wird.

von esther.cp11 18 Jahre, Redaktion Cinepänz Köln 2011 am 22.11.2011, Format: Film

Fazit

Alles in allem ist ein gutes Projekt nicht unbedingt ein Garant für einen guten Film.

Weitere Informationen

  • Deutschland 2011
  • Kurzfilm, Jugendfilm
  • Regisseur/in: Projektinitiator: Dirk Heinrichs
  • Darsteller/innen: Berfin Celen, Laura Brümmer
  • FSK: ab 6 Jahren
  • Länge: 22 min.

Gesamtwertung

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