viktoria.cp11 (29)

Cinepänz Köln 2011


Hallo, mein Name ist Viktoria und ich bin dieses Jahr schon zum dritten Mal mit dabei im Cinepänzreporterteam. Seit 2008, meinem ersten Jahr bei Cinepänz, gehöre ich außerdem zur Kölner Spinxxredaktion. Filme sind meine große Leidenschaft. Daher bin ich schon sehr gespannt auf die kommende Festivalwoche!


Viktoria Langenhuisen


Steckbrief

Interessen & Hobbys


Hobbies

SPINXX, Film, Kino, Theater, Reiten, Lesen, Reisen, Mode

Motto

Be fearless and speak now !

Lieblingsfilm

... Denn Sie Wissen Nicht Was Sie Tun, Die Brücke nach Terabithia, Nowhere Boy, Französich für Anfänger und viele viele weitere.....

Lieblingsspiel

Die Werwölfe von Düsterwald, Stadt Land Fluss, Uno, Monopoly, Tabu

Aktuellste Kritiken

Ich vermisse Dich

von viktoria.cp11

Emotionen gehören mit zu den schönsten Dingen, die ein Film bieten kann. Allerdings sollte man wissen, wann es Zeit ist, einen Gang runterzuschalten.
Der richtige Zeitpunkt wurde bei diesem Film verpasst. Fast zwei Stunden lang muss man eine "Hagelsturm der Gefühle" über sich ergehen lassen. Am Ende ist man durchnässt und kann nicht mehr.
Von Beginn an ist der Film auf seine eigene Art extrem. Sei es durch die ungekünstelten, teilweise schroffen Dialoge oder der sich immer enger zuschnürenden Intimität zwischen Zuschauer und Hauptfigur "Tina".
Man lernt die Protagonisten schrittweise besser kennen und schafft es schnell, eine innige Beziehung zu ihnen aufzubauen. Nach Cillas Tod verstärkt sich dieser Zustand, da man nun voll und ganz Tinas Blickwinkel einnimmt und sich auf sie und ihre Ansichten konzentriert.
Allerdings ist dies sehr anstrengend.
Es gelingt nicht, die Situation neutral zu betrachten.
Man wird, ob man will oder nicht, in Tinas Emotionskrise hineingezogen und leidet mit ihr. Dies ist in einigen Szenen sicherlich ein schöner Effekt. Doch die Stimmung bleibt die meiste Zeit über schrecklich melancholisch, so dass man es nach einer Weile nicht mehr aushält.
Die Wolken ziehen nicht weiter, sondern sammeln sich zu einem aufbrausenden Gewitter.
Denn die Nebenfiguren sorgen leider kaum für eine positive Wendung. Der Unfallverursacher war früher gut mit den Geschwistern befreundet. Cillas Tod treibt ihn nahezu in den Wahnsinn. Jeden Tag denkt er darüber nach, macht sich Vorwürfe und versucht mehrmals, sich das Leben zu nehmen.
Sein bester Freund hatte romantische Gefühle für Cilla. Er ist Musiker, trägt ausschließlich schwarz und schreibt seit dem Unfall düstere Texte.
Obwohl diese Figuren sympathisch und charakterlich unheimlich stark sind, treiben sie einen in den Wahnsinn.
Denn diese Charaktere verbindet man automatisch mit dem Unfall. Sie sind unheimlich emotional angelegt und schleppen Probleme mit sich, die erst spät gelöst werden. Bis dahin stellen sie eine bedrückende Last dar.
Es fehlt einfach eine neutrale Figur, die etwas Ruhe in den Film bringt. Auch Tinas scheinbar große Liebe sorgt nur für Stress. Der Junge ist ein eingebildetes, gefühlloses Arschloch und betrügt sie. Dadurch schafft er einen neuen Konflikt, bei dem die Gefühle der Leidenschaft und Wut nur so hervorsprudeln.
Wenigstens die Bilder werden nach einiger Zeit sanfter.
Viele Gelbtöne und beigefarbene Nuancen treffen auf eine helle herbstliche Landschaft und schaffen eine angenehmere Atmosphäre. Diese Bildkomposition strahlt die lang ersehnte Wärme aus und wirkt beruhigend.
Auch Tinas Gedanken, in denen Cilla immer wieder auftaucht, werden bildlich passend dargestellt.
Tina schaut in den Spiegel und sieht dort Cilla als ihr lebendiges Spiegelbild.
Besonders in diesen Szenen ist die schauspielerische Leistung enorm. Die Darstellerinnen agieren in ihren Rollen stark und eindringlich.
Die innige emotionale Bindung der Schwestern ist in ihrem Spiel förmlich zu spüren und rührt zu Tränen.

Die Zauberer

von viktoria.cp11

Die Leinwand ist dunkel. Plötzlich erscheint im grellen Scheinwerferlicht ein schwarzer Zylinder. Geheimnisvolle Musik erklingt und aus dem Hut hüpft ein schneeweißes Tier.
Schnitt. Wir befinden uns inmitten eines begeisternd johlenden Publikums. Dann die Auflösung: Vor uns ist eine spektakuläre Zaubershow in vollem Gange. 

Schon in den ersten Sekunden schafft der Film etwas Erstaunliches: Scheinbar wie von Zauberhand verwischt er die Grenzen zwischen Realität und Schein. Bevor die eigentliche Handlung beginnt, ist man schon komplett in die Welt der Magie eingetaucht. Schnelle Schnitte, helles Licht und mitreißende Musik verwirren und bannen zugleich.
Doch bevor Genaueres ergründet werden kann, folgt ein weiterer Schnitt. Die Handlung spielt nun im alten Kleinbus einer Großfamilie.
Hier liegt der Kern des Films: Hauptfigur Ben verarbeitet das Gesehene und möchte auch unbedingt Zauberer zu werden.
Ben ist ein sympathischer kleiner Junge, den man sofort ins Herz schließt. Der Ehrgeiz und die Begeisterung, die er an den Tag legt um Zauberer zu werden, sind unglaublich niedlich. Hinzu kommt, dass Ben, der in der Schule ein Außenseiter ist, sich mit der Zeit enorm entwickelt. Er entdeckt etwas, das ihm Spaß macht und Kraft gibt. Diese Kraft hilft ihm vor allem, seinen deprimierten Vater aufzubauen.
Das Vater-Sohn-Verhältnis ist ohnehin das Herzstück des Films. Koos ist ein liebevoller und lustiger Mann, dem das Wohl seiner Liebsten sehr am Herzen liegt. Er versucht immer, für seine Familie da zu sein, allerdings hat er seit seinem Jobverlust enorme Selbstzweifel.
Theo Maassen spielt die Rolle äußerst charmant. Der Wandel vom "Familientrottel" zum glücklichen Familienvater gelingt ihm bestens. Man spürt sichtlich, wie der kindische Koos während der Zeit Mut und Kraft schöpft. Am Ende ist er selbstbewusster und reifer.
Die restlichen Figuren besitzen leider nicht so viel Persönlichkeit. Bens Mutter ist die typische berufstätige "Supermami", seine Schwester eine möchtegern "Glitzer-und Glamour Zicke" und Freundin Sylvie das einsame verlorene Scheidungskind reicher Eltern. Alles in allem langweilige Stereotypen.
Damit beginnt das Problem des Films.
Denn die originelle Grundgeschichte wird durch einige Nebenhandlungen ergänzt.
Hierbei handelt es sich um "typische Kinderthemen". Einen durch eine sich immer weiter zuspitzende Krise hervorgerufenen Streit, Scheidung und den dadurch ausgeübten Druck auf Kinder, Zusammenhalt innerhalb der Familie und zu guter Letzt Weihnachten. Zugegeben, schaden tut dies dem Film nicht erheblich, doch leider gilt teilweise: Platter Kitsch statt kreativer Zauber.

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