Wenn die Welt uns gehört

Ein ernstes Thema soll ernst behandelt werden - und wird zur Lachnummer.

Drei vollkommen verschiedene Charaktere treffen aufeinander. Was sie zusammenhält: Ihre Position als Außenseiter und dass sie durch Marco, einen der drei, Kontakt zu Satan haben. Als dessen Krieger wollen sie für ihn kämpfen und die Welt für die Ankunft des Höllenfürsten vorbereiten.

Es gibt Filme, da kann man gar nicht anders: Man lacht sich während des Kinobesuchs regelrecht tot. Diese Filme nennen sich Komödien.
Auch bei "Wenn die Welt uns gehört" fließen förmlich die Lachtränen, während man sich den schmerzenden Bauch hält. Die Darstellung der drei Satanisten, ihre zum Teil sehr lächerlichen Phrasen und auch die Situationskomik einzelner Szenen sorgen für die die ständige Belustigung der Zuschauer.
Hirbei ergeben sich jedoch ein paar Probleme: Nicht nur, dass der Witz durch die Mängel der Filmemacher entsteht, sondern auch, dass dieser Film nicht witzig sein soll. Die beiden Regisseurinnen, die bisher nur Erfahrung mit Dokumentationen hatten, haben sich an einer wahren Begebenheit orientiert, bei der tatsächlich drei Personen gestorben sind. Sie wollten das Thema realistisch und auch jugendnah beleuchten und auf die Gefahren von Satanismus aufmerksam machen. Dies ist leider nur bruchteilhaft gelungen. Die eigentlich als drastisch und schockierend geplanten Bilder wirken nicht genug eingebettet, um für den Zuschauer irgendeinen Wahrheitsbezug zu haben.
Auch die Charaktere, allen voran Marco, sind nicht die typischen Jugendlichen. Am Ende des Films kann man das ja verstehen, aber schon am Anfang wirken sie irgendwie sehr konstruiert und starr.
Letztendlich könnte sich aus dem Film aber auch ein letztes, wirkliches Problem ergeben: Auch wenn sich nur kleine Anlehnungen an die wahren Geschehnisse finden, so könnten sich Angehörige der Toten durchaus durch den Film persönlich angegriffen fühlen oder zumindest eigentlich schon verarbeitete Gefühle wieder hochkommen.

von esther.cp10 18 Jahre, Redaktion Cinepänz Köln 2010 am 18.01.2011, Format: Film

Fazit

Ein Film, der einen zum Lachen bringt, obwohl man ziemlich lange suchen muss, um einen schlechteren zu finden.

Weitere Informationen

  • Deutschland 2009
  • Drama
  • Regisseur/in: Antje Kruska, Judith Keil
  • Darsteller/innen: Willi Gerk, Christian Blümel, Vincent Krüger
  • FSK: ab 12 Jahren
  • Länge: 102 min.

Gesamtwertung

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