Vollendet - Der Aufstand

Der Kampf gegen die Umwandlung geht weiter.

Nachdem Connor der neue Chef des Flugzeugfriedhofs ist, muss er sich beweisen. Nicht nur gegenüber der Anti-Umwandlungs-Front, sondern auch den anderen Jugendlichen gegenüber.
Zeitgleich hadert er mit seinem neuen Arm, während Risa nach dem Anschlag im Rollstuhl sitzt und ihm keine allzu große Hilfe zu sein scheint.
Doch es drohen weitere Gefahren, denn der Friedhof droht aufzufliegen. Und das würde die Umwandlung hunderter Jugendlicher bedeuten. Kann Connor sie alle retten oder wird der Flüchtling aus Akron endgültig untergehen?

Connor, Risa und Lev haben einiges erleiden müssen und lecken noch ihre Wunden, nachdem das Happy-Jack-Erntecamp in die Luft gejagt wurde, während bereits neue Herausforderungen auf sie warten. Es ist interessant, sie dabei zu beobachten, wie sie mit allem zurechtkommen und über sich hinaus wachsen, um zu überleben. Hilfreich dabei sind die Kapitel, die jeweils abwechselnd die Protagonisten begleiten, neue einführen und dem Leser einen breiten Überblick verschaffen. Auch wenn es manchmal merkwürdig wird, da einzelne Kapitel spekulativ aus der Sicht von Gegenständen geschrieben sind, wie z.B. aus der Sicht eines Flugzeugs.
Durch die verschiedenen Sichtweisen kann man die Protagonisten selbst dann noch begleiten, als sich ihre Wege trennen. Dadurch erlebt man gemeinsam mit Lev, was geschieht, wenn ein Klatscher nicht klatscht und lernt Organisationen kennen, die sich gegen die Umwandlung, einer Art rückwirkende Abtreibung, erheben. Nur muss man erkennen, dass noble Absichten noch lange nicht ausreichen, um eine Gruppe Menschen zu einem Zuhause werden zu lassen.
Durch Risa bekommt man eine neue Sicht auf die Wissenschaft und auf die Umwandlung, auch wenn es nicht unbedingt ein positiver Einblick ist. Nicht nur Risas Geschichte bringt neue Aspekte, die es dem Leser ermöglichen, sich eine eigene Meinung über die Umwandlung und die Gesellschaft zu bilden. Auch wenn man sich bereits während des ersten Bandes eine Meinung gebildet hat und nicht mehr ganz objektiv ist. Da die Geschichte diesmal auch aus der Sicht eines Teilepiraten erzählt wird, bekommt man die Gelegenheit, die Sicht der Gesellschaft auf die Umwandlung zu ergründen.
Dadurch, dass die Geschichte aus der dritten Person geschrieben ist, fällt die Identifikation mit den Protagonisten schwerer. In Bezug auf manche ist das auch ganz gut, da man einige nicht leiden kann. Nur bekommt man so auch nicht die Chance, den ersten Eindruck zu revidieren.
Gerade gegen Ende kommt es zu einigen überflüssen Todesfällen, was recht willkürlich erscheint und den Eindruck weckt, dass der Autor den Roman ein wenig gewalttätiger erscheinen lassen wollte. Denn dadurch verliert man einige Figuren, über die man noch viel zu wenig erfahren hat. Gerade weil der Mittelteil recht schleppend ist, wirkt das Ende umso rasanter, was zwar der Spannung nützt - aber nur, wenn man bis dahin durchhält.

von stefanie 21 Jahre, Redaktion Köln 2 am 31.05.2019, Format: Buch

Fazit

Deutlich langatmiger als der erste Teil, aber dank innovativer, moralisch fragwürdiger Ideen und gelungenen Figuren trotzdem lesenwert.

Weitere Informationen

  • 2013
  • Dystopie
  • Autor/in: Neal Shusterman
  • Seiten: 544
  • Originalsprache: Englisch
  • Verlag: FISCHER Sauerländer

Gesamtwertung

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