Rotkäppchen und der Hipster-Wolf

Was geschieht, wenn man vier Prinzessinnen ihre Happy Ends klaut?

Snow, Cinder, Rapunzel und Rose sind sauer, denn irgendjemand hat ihre Ehemänner entführt - und ihnen damit ihre Happy Ends geklaut. Red, die gut mit ihnen befreundet ist, hilft ihnen dabei, eine Verhöre-und-Töte-Liste aufzustellen und die Bösewichte des Märchenwalds aufzusuchen. In welcher Reihenfolge sie verhört und getötet werden, steht dabei noch nicht fest.
Als Red dann aber einem Hipster begegnet und dieser sich als ein Werwolf entpuppt, ist sie zwiegespalten, denn irgendwie entwickelt sie Gefühle für ihn. Doch er steht auf Snows Liste und diese gibt Red eine Woche, ehe sie Ever, den Hipster-Wolf, töten will.
Kann sie die Prinzen finde, ehe sie Ever ausliefern muss?

Die Geschichte richtet sich nach den Märchen, wobei die Figuren im Märchenwald leben und ihre Macken haben. Red hat eine Wolfphobie, Cinder eine Erbsenphobie und die bösen Hexen haben meist ein Flohtox-Sucht. Flohtox ist Botox im Märchenwald. Neben dem Märchenwald gibt es aber auch noch das Morgenland, Neverland und Wonderland.
Aber das Interessanteste ist wie sich die Figuren nach ihren Märchen verändert haben. Da gibt es zum Beispiel James Hook, der eigentlich gar nicht böse erscheint. Dafür kann man die vier Prinzessinnen nicht länger zu den Guten zählen, weil sie mordend durch den Märchenwald ziehen.
Die besten Szenen sind jedoch die, in denen die vier Prinzessinnen, bald schon die Schneewittchen-Gang genannt, alleine unterwegs sind. Da passiert allerlei Unvorhersehbares, da sie nicht die Hellsten sind und immer wieder für Unfälle verantwortlich sind. Zumal die meisten ihrer Opfer durch Unfälle sterben.
Red scheint die Einzige der fünf zu sein, die halbwegs alleine überleben kann, auch wenn sie sich immer wieder total naiv verhält. Gerade dann, wenn es um Ever oder ihren anderen Schwarm geht. Dann setzt ihr Verstand aus und sie verhält sich unzurechnungsfähig.
Ungefähr nach der Hälfte des Romans bekommt man eine Ahnung dafür, wer die Prinzen hat. Die Vermutung wird schlussendlich bestätigt, auch wenn die Geschichte noch einige unvorhersehbare und interessante Wendungen nimmt.
Vor allem aber der Witz zeichnet diesen Roman aus. Anfangs ist er gewöhnungsbedürftig, da es erst mal nur Hipsterwitze sind. Die besten Momente sind die, in denen die Schneewittchen-Gang Bösewichte aufsucht. Die unvorhergesehenen Unfälle, bei denen einige Figuren sterben, sind lustig geschrieben und geben diesem Roman seinen ganz besonderen Charme. Zumal die Autorin zu Beginn vor dem Witz im Buch warnt, da es dazu kommen kann, dass man beim Lesen lauthals lachen muss, was in der Öffentlichkeit nicht unbedingt erstrebenswert ist.

von stefanie 18 Jahre, Redaktion Köln 2 am 13.01.2017, Format: Buch

Fazit

Ein grandioses Debüt mit viel Witz und Charme, in dem man die allseits bekannten Märchenfiguren ganz anders kennenlernt, wobei sie diesmal nicht unbedingt die Helden sind.

Weitere Informationen

  • 2016
  • Fantasy
  • Autor/in: Nina MacKay
  • Seiten: 380
  • Originalsprache: Deutsch
  • Verlag: Drachenmond Verlag

Gesamtwertung

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