Räuberherz

Um sich schlagende Bäume, merkwürdige Tiere und ein düsterer Entführer... Was kann sonst noch schiefgehen?

Nach dem Tod ihrer Großeltern muss Ella zu ihrem spielsüchtigen Vater ziehen. Als dieser dann ihre gesamten Ersparnisse verspielt, reißt sie aus.
Einsam und allein in einem verlassenen Haus lebend erweckt sie die Aufmerksamkeit von Crys, der sie daraufhin entführt und als eine Art Hausangestellte haben will. Vor die Wahl zwischen Hausarbeit und Tod gestellt, beginnt Ella, Crys´ Villa zu putzen.
Doch düstere Geheimnisse werden zu einer immer größeren Gefahr für Ella und schon bald steht mehr als ihr Leben auf dem Spiel. Denn Crys ist nicht normal.

Die Grundidee klingt erst mal total gestört und ist es im Grunde auch. Schließlich geht es hier um eine Entführung aus niederen Beweggründen. Auch wenn Crys Ella versichert, dass es ihr an nichts fehlen würde, solange sie sich an die Regeln hält. Während Ella anfangs immer versucht, gegen Crys zu agieren und ihn herauszufordern, hält er sie auf Abstand, bis sie in Gefahr gerät. Dann scheint in ihm plötzlich der Beschützerinstinkt zu erwachen, was ihn unberechenbar macht. Auch wenn man schnell ahnt, dass mehr hinter seinem Handeln steckt, als es auf den ersten Blick scheint.
Es dauert relativ lange, bis man in die Geschichte findet, da Ella lange nicht weiß, womit sie es zu tun hat. Dadurch weiß es auch der Leser nicht und es entstehen lange Durststrecken, wenn Ella mal wieder alleine im Haus ist und eigentlich nicht wirklich was passiert. Bis zur ersten großen Enthüllung, denn ab dann kommen zwei tolle Charaktere hinzu, die man schnell ins Herz schließt und welche die gesamte Geschichte verbessern. Vor allem dienen die beiden als eine Art Schutzengel und machen das gesamte Leseerlebnis deutlich besser.
Die eigentliche Auflösung ist sehr interessant, da man sie nicht vorhersieht und es sehr originell gelöst wurde. Viel mehr wird hier nicht verraten, da es sonst das gesamte Buch kaputt machen würde.
Gegen Ende kommt es zu einer völlig überflüssigen Überraschung, die nur der Dramatik dient. Die Autorin hätte sie gerne weglassen können und den Lesern damit einen Gefallen getan.
Wobei das eigentliche Ende gelungen ist und man quasi ans Buch gefesselt ist, weil es so spannend wird. Auch wenn es zum Teil vorhersehbar ist, kann man das Buch nicht weglegen und wird dann doch überrascht. Die Ereignisse überschlagen sich und es passt zu Ella, dass sie sich in Gefahr begibt. Generell ist sie eine Person, die schnell in Gefahr gerät, da sie sich nicht an Ratschläge anderer hält und schnell mal selbst die Retterin spielen möchte. Gleichzeitig zeigt sie aber auch immer wieder, dass sie eben doch noch ein Teenager ist und nicht immer die nötige Reife hat.

von stefanie 19 Jahre, Redaktion Köln 2 am 29.09.2017, Format: Buch

Fazit

Ein spannender, gefühlvoller und mysteriöser Roman, dem man anfangs aber eine Chance geben muss, um in die Geschichte zu finden. Vor allem James und Arthur sind wirklich liebenswert und allein ihretwegen sollte man dieses Buch lesen.

Weitere Informationen

  • 2017
  • Fantasy
  • Autor/in: Julianna Grohe
  • Seiten: 400
  • Originalsprache: Deutsch
  • Verlag: Drachenmond Verlag

Gesamtwertung

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