Pandora Hearts

Die roten Todesgeister sind da. Dein Verbrechen ist deine Existenz.

Der junge Adelige Oz gehört zu einem der vier großen Herzogstümer und soll an seinem 15 Geburtstag endlich mündig gesprochen werden. Doch eigentlich hat er so gar keine Lust auf die ihm bevorstehende Zeremonie! Von den Märchen der Erwachsenen, die ihm früher immer gedroht hatten, die roten Todesgeister würden kommen und ihn in den Abyss ziehen, lässt er sich schon lange nicht mehr beeindrucken. Doch dann passiert es; die Zeremonie ist in vollem Gange, und die Todesgeister erscheinen. Sie verurteilen ihn für sein Verbrechen, seine Existenz als solche. Wie  kommt Oz wieder aus dem Abyss hinaus ? Wer ist das Mädchen, mit dem er im Abyss einen Pakt schließt, und was hat die Organisation Pandora damit zu tun?

Der Zeichenstil ist für viele ein entscheidender Punkt, wenn es darum geht, sich einen Manga zu kaufen oder nicht. Hierzu kann ich sagen, dass Pandora Hearts einen am Anfang evtl. etwas gewöhnungsbedürftigen Stil präsentiert, sich die Zeichnerin jedoch merkbar verbessert, sodass Pandora Hearts zu einem rundum wunderschönen Manga wird. Die Charaktere der Serie dürften Anfangs ebenfalls gewöhnungsbedürftig sein, sind ihre Entscheidungen und Persönlichkeiten doch oft sehr außergewöhnlich und auf den ersten Blick vielleicht sogar nicht nachvollziehbar. Was sich jetzt wahrscheinlich wie ein Kritikpunkt anhört, soll aber gar keiner sein, denn tatsächlich sind die Charaktere und ihre Entwicklung eine der größten Stärken dieses Mangas. In den 24 Bänden, die Pandora Hearts umfasst, bekommt jede Figur eine Backstory, die vorher absurd scheinende Motive auf eine unglaubliche Art und Weise erklärt und einen emotional immer wieder aufs neue mitreißt. Charaktere, die man gehasst hat, erscheinen sympathisch, andere kann man einfach nur verstehen, auch wenn sie evtl. falsche Dinge tun. Als Leser bekommt man immer wieder die tiefsten Abgründe einzelner Personen vorgesetzt, oder aber auch die tiefsten Abgründe der Welt, in der sie Leben. Trotzdem ist die Welt von Pandora Hearts keine traurige, nein, sie ist oft beeindruckend lustig, genauso wie uns Schlechtes präsentiert wird, wird uns auch Gutes gegeben. Dieses Phänomen zieht sich auch durch die Story, Emotionen im ständigen Wechsel. Die Story ist aber nicht nur deswegen stark, denn sie ist ganz detailliert konstruiert, sie schafft es,  zu überraschen. Und selbst wenn man einen Plot Twist erahnt, macht er dennoch ungewöhnlich viel Spaß. Faszinierend ist außerdem, wie Pandora Hearts Welt an einem gewissen Punkt es schließlich sogar schafft, eine Art Metaebene zu erreichen. Am Ende lässt Pandora Hearts den Leser mit offenem Mund zurück. Der Manga wird unter der Kategorie Action geführt, das trifft es allerdings nicht ganz. Denn Pandora Hearts lässt sich eigentlich nur so beschreiben: als eine lustige, tiefgründige, grausame, als eine einfach wunderschöne Tragödie.

von vincent.sk 16 Jahre, Redaktion Gelsenkirchen am 30.05.2017, Format: Buch

Fazit

Fantasy, Emotion, Action, Mystery und eine unglaubliche Geschichte. Lest diesen Manga.

Weitere Informationen

  • 2006
  • Autor/in: Jun Mochizuki

Gesamtwertung

Gastkritik

Schreib uns deine Meinung zu Filmen oder Büchern, Spielen oder TV - Sendungen, Online - Angeboten oder Hörspielen. Unser Formular für Gastkritiken hilft dir dabei.

Weiterlesen …

Kritikertipps

Ob ihr neu in einer Redaktion mitarbeitet, schon viele Jahre regelmäßig Beiträge für spinxx.de liefert oder ob ihr euch als GastkritikerIn ausprobieren möchtet: Die „Kritikertipps“ bieten euch Infos, Anregungen und Hilfsmittel für jede Lebenslage.

Weiterlesen …

Alle Kritiken

Hier findest du alle spinxx.de Kritiken in einer Übersicht und kannst nach Titeln suchen.

Weiterlesen …

Kontakt

● ● ●

 

Du willst mitmachen und noch mehr über spinxx erfahren?

Dann schreib uns einfach an!