Iron Flowers - Die Rebellinnen

Zwei Schwestern, verschieden wie Tag und Nacht, die verzweifelt in ihrer Welt zu überleben versuchen.

Serina wurde ihr gesamtes Leben darauf vorbereitet, eines Tages als Grace ausgewählt zu werden, um ein besseres Leben zu führen. Ganz im Gegensatz zu ihrer Schwester Nomi, die zu Serinas Zofe ernannt werden soll.
Doch am Tag der Auswahl der Graces kommt alles anders als gedacht. Malachi, der Kronprinz, erwählt Nomi statt Serina und aufgrund einer Dummheit vonseiten Nomi werden die Schwestern getrennt.
Doch sie lassen sich nicht unterkriegen und langsam beginnt eine Rebellion. Aber können die Schwestern wirklich ein ganzes Land verändern oder sterben sie beim Versuch?

Zu Beginn fühlt man sich ein wenig an "Selection" erinnert, da Serina in einer ähnlichen Situation wie America ist. Nur dass man diesmal zwei Protagonistinnen hat, die zusammen America sehr stark ähneln. Doch allein die Welt unterscheidet sich dann doch sehr stark, weshalb das Gefühl nachlässt. Frauen haben kaum Rechte und dürfen weder lesen noch schreiben lernen. Ein Gesetz, an das sich Nomi und ihr Bruder Renzo nicht gehalten haben. Dazu kommt, dass sich der Regent und diesmal erstmalig der Thronfolger regelmäßig drei Graces erwählen dürfen, die bis zum Tod an ihn gebunden sind und ihm zur Verfügung stehen.
Interessant ist, dass Nomi und Serina ganz andere Perspektiven dazu einnehmen. Serina sieht in der Auswahl ihre größte Chance und will unbedingt eine Grace werden und damit abhängig von Malachis Willen sein. Für Nomi hingegen gibt es nichts schlimmeres, als endgültig ihren freien Willen zu verlieren. Dadurch bilden sie die Gesellschaft und auch die Leser gut ab, weil es eben mehrere Perspektiven gibt und man eine Identifikationsfigur finden kann. Der episodische Erzählstil ist praktisch, da man das Geschehen rund um die Schwestern erlebt und einen Eindruck vom Leben dort bekommt.
Verwirrender sind da die beiden Prinzen, Malachi und Asa. Während Nomi viel zu naiv an die Sache herangeht und Menschen vorverurteilt, ist man als Leser vorsichtiger. Dadurch fällt man nicht so leicht auf manche Figuren herein und ist schlussendlich weniger überrascht, wenn die Masken fallen. Es kostet Nomi einige Sympathien, weil sie sich viel zu leicht täuschen lässt und nur sieht, was sie sehen will.
Serina hat es da wesentlich schwerer, Sympathien im Leser zu wecken. Zum einen ist ihr Weltbild einem eher fremd und dann dauert es sehr lange, bis sie endlich eine eigene Persönlichkeit erahnen lässt und ihre Erziehung hinter sich lässt. Ab da geht es mit ihr bergauf, aber bis dahin sind ihre Kapitel eher schleppend und nerven zwischenzeitig.
Je weiter man kommt, desto besser wird es, wobei der Schreibstil der Autorin durchweg gelungen ist, da man richtig in die Geschichte eintauchen kann. Das Ende ist leider ein wenig vorhersehbar, was aber nicht weiter schlimm ist, da man unbedingt den nächsten Band lesen will und das macht einen gelungenen Auftakt einer Trilogie doch aus.

von stefanie 20 Jahre, Redaktion Köln 2 am 22.06.2018, Format: Buch

Fazit

Der Auftakt einer Reihe, die mit Widersprüchen und Gegensätzen den Leser überrascht und die Erwartungen an die Fortsetzungen hochschraubt.

Weitere Informationen

  • 2018
  • Autor/in: Tracy Banghart
  • Seiten: 384
  • Verlag: FISCHER Sauerländer

Gesamtwertung

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