Iron Flowers 2- Die Kriegerinnen

Auch wenn sich die Schwestern gefunden haben, ist die Schlacht um die Seele Viridias noch nicht geschlagen.

Nachdem Nomi dem falschen Prinzen ihr Vertrauen geschenkt hat, befindet sie sich mit Maris und dem schwerverletzten Thronfolger Malachi auf einem Gefangenenschiff. Ihr Ziel ist der Berg des Verderbens.
Doch zu ihrem Glück hat ihre Schwester Serina dort eine Rebellion angezettelt. Dort angekommen planen sie gemeinsam ihre Flucht von der Insel und ihre Rache gegen den Regenten Asa.
Doch nicht nur Asa ist ihr Feind, auch das System Viridias, das die Bewohnerinnen des Landes unterdrückt. Aber können eine Gruppe Gefangener und ein gefallener Thronerbe wirklich die Welt verändern?

Die Autorin steigt sehr bald nach Ende von Band 1 in die Geschichte ein, wodurch man sich schnell zurechtfindet. Zumal Nomi die vergangenen Geschehnisse in der Erinnerung wiederholt. Dadurch wird das Gedächtnis aufgefrischt und man weiß über alles Wichtige Bescheid.
Zwischendurch kommt es zu einigen offenen Fragen, die recht schnell beantwortet werden, was ein wenig die Spannung nimmt, zumal einige Dinge doch recht vorhersehbar sind. Gleichzeitig bleibt die Geschichte aber realistisch und sich selbst stilistisch treu.
Serina hat, im Vergleich zu Nomi, schon im ersten Teil die größere Verwandlung hingelegt und tut dies weiterhin. So ist sie nicht nur zur Überlebenskünstlerin geworden, sondern auch zur Kriegerin und Anführerin. Sie zeigt, wozu die Frauen Viridias in der Lage sind und man kann sich immer besser mit ihr identifizieren, wogegen Nomi ein wenig verblasst. Dabei war Nomi es, die für den Leser zuvor immer leichter zugängig gewesen ist. Sie hat seit jeher still rebelliert, hat lesen gelernt und sich nicht an die Regeln gehalten, aber sie ist nie in die Situation gelangt, in der es um Leben und Tod geht. Vor allem aber ist Nomi ein wenig naiv und träumt noch immer von einem Viridia, in dem alle Bewohner gleichberechtigt sind. Ein Traum, der fatale Folgen hat und Nomi eben einfach naiv und leichtgläubig wirken lässt. Dadurch bekommt man aber einen guten Zugang zu beiden Protagonisten und keine wird zu sehr idealisiert. Beide haben ihre Fehler und lernen daraus, was sie zu guten Vorbildern macht.
Der Schreibstil und die stetige Entwicklung der Story sorgen dafür, dass es spannend bleibt und man immer wissen will, wie es weitergeht. Auch wenn einiges ziemlich vorhersehbar ist. Dennoch will man wissen, ob die eigene Ahnung tatsächlich eintritt, was ein gelungener Drahtseilakt seitens der Autorin ist.
Man merkt, dass alles auf ein großes Finale abzielt, was dann aber doch ein wenig zu kurz kommt. Gerade weil die entscheidende Szene eine recht kleine ist, wirkt es nicht ganz real. Es ist nicht zufriedenstellend, wenn das große Finale von anderen Ereignissen überschattet wird. Das liegt auch daran, dass die Geschichte von Nomi und von Serina erzählt wird. Dadurch kennt man bereits die Antworten auf Fragen, die sich eine der Schwestern stellt und ein Teil der Spannung geht verloren. Vor allem zum Ende hin hätte die Autorin länger bei Serina bleiben sollen, damit man von der Story gefesselt ist. So hätte man vorab den Buchdeckel schließen und das Buch zur Seite legen können, ohne dass es einem unter den Nägeln brennt, wie es denn weitergeht. Trotzdem ist es ein gelungenes Ende, da alle Fragen geklärt werden und man nicht das Gefühl hat, das etwas fehlt, gerade weil man erfährt, wie es mit den wichtigsten Figuren weitergeht. Auch wenn einige diesen Roman leider nicht überleben.
Ganz zum Schluss bekommt man dann das Ende, welches man gerne hätte und eine Aussicht darauf, wie es mit Viridia weitergehen wird. Auch wenn schon in Band 1 die ersten Strippen gezogen wurden, um die Figuren genau dort enden zu lassen, ist es dennoch überzeugend und man kann Viridia mit einem guten Gefühl hinter sich lassen.

von stefanie 21 Jahre, Redaktion Köln 2 am 22.03.2019, Format: Buch

Fazit

Ein sehr gelungener Abschluss einer Geschichte von zwei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten, doch am Ende zu Kriegerinnen werden mussten, um ihre Welt verändern zu können.

Weitere Informationen

  • 2019
  • Dystopie
  • Autor/in: Tracy Banghart
  • Seiten: 400
  • Originalsprache: Englisch
  • Verlag: FISCHER Sauerländer

Gesamtwertung

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