In der Liebe ist die Hölle los

Catalea Morgenstern, die Tochter des Teufels und meistgejagte Person der ganzen Hölle...

Catalea Morgenstern will nichts lieber, als mit ihrer Familie zu brechen. Dumm nur, dass ihr Vater der Teufel ist und ganz andere Pläne mit ihr hat. Schweren Herzens steigt sie in die Firma, ehemals Hölle, ein, auch wenn sie mit den anderen Halbdämonen nichts zu tun haben will.
Dumm nur, dass vor ihren Augen ein Halbdämon und Erbe eines der sieben Häuser ermordet wird und sie als Täterin da steht.
Gemeinsam mit dem Totenanwalt Timur macht sie sich auf die Suche nach der Wahrheit, auch wenn die gesamte Hölle Jagd auf die Tochter des Morgensterns macht. Gelingt es ihr, ihren Kopf aus der Schlinge zu ziehen oder wird sie gnadenlos hingerichtet?

Die Geschichte startet mit einer alltäglichen Situation, die sich für Catalea schnell negativ entwickelt. Nachdem einer der Handlanger ihres Vaters ihren Freund aufgesucht hat, macht dieser mit ihr Schluss. Wütend sorgt sie dafür, dass er von einem Auto überfahren wird, wodurch sie irgendwie zu der Firma passt. Außerdem bewirkt diese Szene, dass man mit Catalea nicht wirklich warm wird und eine stete Distanz zwischen Leser und ihr bleibt.
Zwischenzeitlich ist es ziemlich mühselig, all die Beschreibungen ihrer Umgebung zu lesen. So kann man sich die Szene zwar sehr genau vorstellen, nur macht es die Story sehr zäh und man verliert schnell die Lust. Zumal dem Leser die Möglichkeit genommen wird, die eigene Fantasie zu benutzen.
Immer wieder gibt es Anspielungen auf die Bibel, da es zum Beispiel auch um Judas geht, wodurch man direkt einen anderen Bezug zur Geschichte bekommt und alles ein wenig greifbarer erscheint. Es ist, als bekomme man etwas Vertrautes in einem anderen Licht gezeigt.
Auch wenn man dadurch nicht besser zurecht kommt, da einiges sehr verworren und vorhersehbar ist. Letzteres ist problematisch, da es oftmals nicht wirklich schlüssig ist und die Spannung zu wünschen übrig lässt. So weiß man schon früh, wie die Beziehung zwischen Catalea und Timur verlaufen wird. Wie bereits erwähnt, nimmt es die Spannung, die sowieso schon zu kurz kommt und erschwert den Lesefluss.
Bis auf Catalea bleiben fast alle Figuren sehr flach, wodurch man sie nicht ins Herz schließen kann. Dadurch fällt die Reaktion auf einige Todesfälle dann auch nicht sonderlich dramatisch aus. Trotzdem hätte man die Figuren gerne länger begleitet, weil in ihnen das Potenzial zur Lieblingsfigur schlummerte, was leider nicht ausgeschöpft wurde.
Der Schreibstil des Autors, der hauptberuflich Radiomoderator ist, ist auch nicht gerade hilfreich, da er viel zu sehr in der Beschreibung der Umgebung versinkt und es nicht schafft, den Leser zu fesseln. Dadurch ist es fast schon ein Kampf, diesen Roman zu beenden, auch wenn die Grundidee faszinierend ist. Leider verläuft sich die Geschichte schon bald in einen Krimi, den der Leser schon zig Seiten vor den Protagonisten gelöst hat. Da helfen auch die beiden großen Showdowns gegen Ende nicht wirklich.

von stefanie 21 Jahre, Redaktion Köln 2 am 23.08.2019, Format: Buch

Fazit

Dem Autor misslingt es, den Leser zu fesseln oder ihm gute Figuren zu präsentieren - trotz seiner faszinierenden Idee.

Weitere Informationen

  • 2017
  • Fantasy
  • Autor/in: Benne Schröder
  • Seiten: 400
  • Originalsprache: Deutsch
  • Verlag: Lyx

Gesamtwertung

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