Göttlich verdammt

Dieser neue Junge bringt Helen zur Weißglut. Bei ihrem ersten Treffen versucht sie, ihn umzubringen...

Helen weiß schon immer, dass sie anders ist, kann es aber recht gut verdecken. Als die Familie Delos nach Nantucket zieht, sieht das ganz anders aus.
Plötzlich tauchen drei Schwestern auf, die außer ihr fast keiner zu sehen scheint. Sie weinen Blut und reden von "Blut für Blut". Außerdem wird sie von Albträumen geplagt, die scheinbar real sind, da ihre Füße danach total verdreckt und blutig sind.
Als sie dann Lucas Delos sieht, brennen bei ihr alle Sicherungen durch. Sie versucht, ihn umzubringen, was die drei Schwestern, auch Erynnen genannt, fordern.
Er vereitelt ihren Versuch und sie versucht, ihm und seiner Familie aus dem Weg zu gehen, was ihr kläglich misslingt.
Durch die Familie Delos erfährt sie, dass sie ein Scion ist, eine Nachfahre von den griechischen Göttern. Es gibt vier Häuser von Scions, die sich auf den Tod bekämpfen. Die Scions aus Lucas Haus dürsten nach Helens Leben.
Wird sie überleben können oder bekommen die Erynnen ihre Blutrache?

Der Roman bringt einem in einer amüsanten Art und Weise die griechische Mythologie nahe und führt einem in eine einerseits reale und andererseits fiktive Welt ein. Es ist interessant, in die griechische Mythologie einzutauchen und man betritt automatisch eine ganz neue Welt. Eine Welt, welche die Autorin nicht neu erfinden muss, sondern die es bereits gibt, auch wenn sie einige Unterschiede vornimmt. Änderungen, die auch notwendig sind, weil die Geschichte ansonsten wie eine billige Kopie erschiene.
Die Hauptcharaktere haben Tiefe und sie scheinen eher echte Menschen, anstatt ausgedachte Figuren zu sein, was es für den Leser einfach macht, sie ins Herz zu schließen und sie zu mögen. Dadurch wird das Lesen umso persönlicher, weil man mit den Personen mitfühlt und jedes Unrecht ihnen gegenüber abwenden will.
Helen ist als Protagonistin gut gewählt, weil sie sympathisch, irgendwie anders und gleichzeitig normal wirkt. Außerdem ist sie genauso ahnungslos, wie der Leser, was direkt eine Bindung zu ihr schafft.
Die beste Stelle ist recht weit am Anfang, in der Helen Lucas umbringen möchte. Sie ist verdammt amüsant und man kann sie gut lesen.
Die Delos-Familie bringt viel Schwung in die Story und ist deswegen sehr wichtig. Allein die Divergenz der einzelnen Familienmitglieder macht Helens Aufenthalte dort ereignisreich und interessant. Auch wenn nicht alle Delos sympathisch sind, so macht es die Story realistischer, dass eben nicht alle Helen mögen. Trotzdem bilden sie eine starke Einheit, die erstaunlich und faszinierend ist. Dass Kreon auftaucht, gibt der Story mehr Biss, macht sie spannender und bringt einen offensichtlichen Feind ein. Letztendlich gibt es eigentlich zwei Feinde, wobei man von einem nichts genaues weiß. Eben dieses Rätselraten hält einem gedanklich in der Geschichte. Wenn man es nicht schon wegen Helens und Lucas Liebesgeschichte tun würde, wobei das stete hin und her irgendwann auf die Nerven geht und man am liebsten Lucas packen würde und ihn so lange schütteln will, bis er wieder zur Vernunft kommt.
Die Erzählung aus der dritten Person heraus zu machen, ist gewagt, aber dadurch verzettelt man sich nicht nur in Helens Gefühlswelt, sondern bekommt alles wichtige mit. Als Leser hat man dadurch das Gefühl, dass man ein stummer Beobachter von Helens Geschichte ist. Außerdem erfährt man auch wichtige Ereignisse, von denen die Protagonistin nichts mitbekommt, die man als Leser aber braucht.

von stefanie 17 Jahre, Redaktion Köln 2 am 26.06.2015, Format: Buch

Fazit

Eine wunderbare, moderne Geschichte über die griechische Mythologie und eine süße Teenagerromanze.

Weitere Informationen

  • 2011
  • Fantasy
  • Autor/in: Josephine Angelini
  • Seiten: 496
  • Verlag: Dressler

Gesamtwertung

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