Flavia de Luce - Mord im Gurkenbeet

"Ich würde gerne behaupten, dass ich mich gefürchtet hätte, aber das stimmt nicht. Ganz im Gegenteil. Es war mit Abstand das Spannendste, was ich je erlebt hatte."

Die elfjährige Flavia staunt nicht schlecht, als sie eines Nachts einen Mann in ihrem Gurkenbeet findet, der ihr mit seinem letzten Atemzug noch "Vale!" ins Gesicht haucht. Doch noch erstaunter ist sie, als schließlich ihr Vater, der doch nichts als Briefmarken im Kopf hat, inhaftiert wird, wo sie doch offensichtlich die begabte Giftmischerin ist und somit als Mörderin viel näher liegt. Von ihrer Neugier getrieben und um ihren Vater aus dem Gefängnis zu holen, beginnt Flavia, allen Löcher in den Bauch zu fragen und stößt dabei auf die geheimnisvolle, düstere Vergangenheit ihres Vaters…

Selten ist ein Krimi mit so viel Witz geschrieben worden wie "Flavia de Luce - Mord im Gurkenbeet". Autor Alan Bradley lässt die naseweise Flavia auf ihre ganz eigene, pfiffige Art und Weise ihre Erlebnisse und Erkenntnisse schildern. Dabei ist sie nicht nur den anderen Charakteren sondern auch dem Leser immer einen Schritt voraus, was definitiv Bewunderung für dieses kluge, junge Mädchen hervorruft. Durch ihre Leidenschaft für die Chemie lernt der Leser außerdem so einiges, z.B. dass Ammonium seinen Namen daher hat, dass es erstmals in der Nähe des Grabes von Ammon gefunden wurde. Alan Bradley legt seinen Charakteren viele schlagfertige Worte in den Mund, die den Leser des Öfteren zum Lachen bringen. Auch die Handlungen sind durch und durch schlüssig, natürlich - wie es sich für einen guten Krimi gehört - löst sich einiges erst am Ende auf, aber es gibt keine Lücken, alles macht Sinn. Bradley schafft es perfekt, über 379 Seiten lang eine Spannung zu halten, die es unmöglich macht, das Buch aus den Händen zu legen. Und selbst wenn der Hunger nach Nahrung den Hunger nach Worten dominiert, genügt es doch schon, den äußerst ansprechend gestalteten Einband anzuschauen: ein unauffälliges, kleines Mädchen vor einem riesigen Sessel, um den sich zwei knorrige Bäume ranken und auf dem ein Rabe thront. Eine Briefmarke findet sich auch, schließlich hängt die ganze Handlung mit der einen oder anderen Briefmarke zusammen.
Eines lässt der Autor allerdings offen: die Zielgruppe. "Flavia de Luce- Mord im Gurkenbeet" ist so simpel geschrieben, dass es schon für junge Leser gut verständlich ist, doch können Erwachsene mit dem Humor und den schlagfertigen Äußerungen vermutlich mehr anfangen.

von Mara 18 Jahre, Redaktion Köln 1 am 21.05.2012, Format: Buch

Fazit

Ein Roman, der auf ganzer Linie mit Wortwitz, interessanten und vielfältigen Charakteren, und einer spannenden Handlung überzeugt. Unbedingt lesenswert!

Weitere Informationen

  • England 2009
  • (Kinder-)Kriminalroman
  • Regisseur/in: Alan Bradley
  • FSK: Ohne Altersbeschränkung
  • Länge: 379 S. min.

Gesamtwertung

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