Die Zauberer

Realität gegen Illusion, Familienliebe gegen Zauberprobleme, ...und das rätselhafte Verschwinden eines Mädchen

Ben, ein achtjähriger, eigentlich ganz normaler Junge, hat einen Traum: Er möchte ein großer Zauberer werden und Menschen verschwinden und wieder auftauchen lassen. Und tatsächlich organisiert sein Vater, ein gefeuerter Forstarbeiter, für sie beide Zaubereiunterricht. Schon bald treten Vater und Sohn mit einer eigenen Zaubershow auf, zusammen mit Bens Freundin Sylvie als Assistentin.
Doch dann geht eines Abends alles schief: Nachdem Bens Vater Sylvie hat verschwinden lassen (ein ganz neuer Trick im Programm), taucht das Mädchen einfach nicht mehr auf. Auch in den nächsten Tagen fehlt jede Spur von ihr und selbst die Polizei wird nun auf Bens Vater aufmerksam.
Ist da vielleicht wirkliche Magie im Spiel?

Die Handlung des Filmes ist ziemlich dürftig und bereits in vielen Filmen verarbeitet, auch wenn sie hierzwar durch den Zaubertrickaspekt leicht abgewandelt wird. Die Familienprobleme der beiden Kinder werden nur oberflächlich angeschnitten und hätten vielleicht etwas vertieft werden können: Während Sylvies Eltern getrennt leben und nie zu ihren Aufführungen kommen, droht nun auch die Ehe von Bens Eltern durch das Missgeschick zu zerbrechen. Zudem wird die Spannung, die durch Sylvies Verschwinden entsteht, zu schnell durch die Auflösung des Rätsels aufgehoben. und bald schon folgt die Auflösung. Dies ist zwar dadurch zu entschuldigen, das es sich um einen Kinderfilm handelt, dennoch hätte dies besser inszeniert werden können.
Der Höhepunkt und die Aufklärung der Situation schließt ebenso vorhersehbar wie lahm an.
Auch die Kinderdarstellerin Java Siegertsz als Sylvie überzeugte aufgrund ihres immergleichen Gesichtsausdrucks leider wenig. Bens Geschwister sollten wohl durch witzige Kommentare die Handlung auflockern, doch ging dies durch eine äußerst schlechte Durchführung nach hinten los und wirkte eher trocken und gekünstelt.
Positiv hingegen stach der Schauspieler Theo Maassen als Vater von Ben hervor. Er überzeugte durch seine mehrschichtige Darstellung des liebenden Familienvaters, entlassenen Forstarbeiters, zerstrittenen Ehemanns und Zweiflers an seinen Zauberfähigkeiten und seiner Person an sich.
Auch die Kostüme bei den Zaubervorstellungen sind interessant gewählt und spiegeln den Weg vom verspielten Kindertraum zur harten Realität wieder, ebenso die Orte der Zaubershows. Was am Anfang noch in einer provisorisch hergerichteten Bibiliothektsecke stattfand, endet auf einer großen Bühne vor der riesigen, applaudierenden Publikumsmenge. Die Zaubertricks sind gut inszeniert und wirken durch Lichtspiele und unterstützende Musik sowie passenden Schnitt wirklich magisch.

von luna.cp11 16 Jahre, Redaktion Cinepänz Köln 2011 am 24.11.2011, Format: Film

Fazit

Insgesamt kommt man aus dem Film mit geteilten Gefühlen: Auf der einen Seite ist die Handlung wenig originell, auf der anderen Seite aber sind die Zauberaufführungen und die Erfüllung eines Traums, der letztendlich ja im Mittelpunkt steht, sehr schön inszeniert.

Weitere Informationen

  • Niederlande 2010
  • Kinderfilm
  • Regisseur/in: Joram Lürsen
  • Darsteller/innen: Thor Braun, Theo Maassen, Java Siegertsz, Chantal Janzen, Daan Schuurmans
  • FSK: ab 6 Jahren
  • Länge: 90 min.

Gesamtwertung

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