Dark Elements - Steinerne Schwingen

Ist die Welt bloß schwarz und weiß, gut und böse?

Layla ist eine Halbdämonin und Halbwächterin und lebt bei einem Wächterclan in D.C. Da die Wächter, auch Gargoyles genannt, darunter auch ihr bester Freund und heimlicher Schwarm Zayne, Dämonen jagen und töten, bildet sie die große Ausnahme. Um ihren Teil beizutragen, markiert Layla Dämonen, sodass die Wächter sie leichter erkennen können.
Doch alles ändert sich, als sie dem Hohedämon Roth begegnet, der so gar nicht dämonisch sein will. Zumindest ihr gegenüber nicht. Und er offenbart ihr, dass ihre Welt ganz anders ist, als sie glaubt.
Kann sie ihre Überzeugungen über Bord werfen? Und was hat Roth wirklich vor?

Die Welt wird in gut und böse eingeteilt und auf den ersten Blick würde wohl jeder die Dämonen für böse erklären. Dabei bröckelt eben diese Anschauungsweise nach und nach auf, denn selbst die reinste Seele hat dunkle Geheimnisse. Man kann es eigentlich als eine Art der Kritik an dieses Schubladendenken betrachten, was die Geschichte umso besser macht - und von vielen anderen unterscheidet.
Layla ist als Protagonistin gut gewählt, da sie auf den ersten Blick recht durchschnittlich wirkt, es aber nicht ist. Sie ist einerseits außergewöhnlich und gleichzeitig unzureichend im Vergleich mit den Wächtern, da sie sich nicht wandeln kann und nicht so stark wie die Gargoyles ist. Dadurch fühlt man sich ihr als Leser verbunden, auch wenn man sie immer wieder hinterfragt. Vor allem wenn es um Zayne geht. Er ist eine Art Bruder für sie und doch ist sie in ihn verknallt und will mehr. Dabei ist sie manchmal verdammt naiv, wenn es um ihn geht und sieht nicht das Offensichtliche. Aber dafür sorgt Roth hin und wieder. Als Figur ist er interessant, da er viele Geheimnisse birgt und für den Leser und für Layla etwas Neues darstellt. Und er ist undurchschaubar, wodurch er einen immer wieder überraschen kann.
Die Dämonen werden leider nicht allzu genau beschrieben, was wohl an ihren vielen verschiedenen Arten liegt. Dadurch werden einzelne Exemplare erläutert, aber man erfährt nicht von allen Arten. Über die Wächter erfährt man mehr, da Lalya einen engeren Kontakt zu ihnen hat. Dabei muss man feststellen, dass sich die Hohedämonen und die Wächter recht ähnlich sehen. Zumindest in ihrer wahren Gestalt.
Auch über die Geschichte der beiden Arten erfährt man nur wenig und einiges stellt sich später als Lüge heraus. Daher bleiben viele Fragen offen, die hoffentlich in den Folgebänden beantwortet werden. Einige Enthüllungen sprechen jedoch dafür, dass die Vergangenheit einen wichtigen Aspekt in dieser Geschichte haben wird.
Der Schreibstil ist wie auch bei "Obsidian" spannend und fesselt den Leser ans Buch. Dadurch kommt man schnell von den wenigen, etwas in die Länge gezogenen Stellen weg und hat einen angenehmen Lesefluss. Vor allem aber schafft es die Autorin, dem Leser die Figuren nahe zu bringen. Das Ende kommt recht überraschend, auch wenn es eigentlich wie ein Finale wirkt, wodurch man sich noch mehr fragt, worum es im zweiten Band gehen wird. Auch wenn man eine Vermutung hat, die einen ganz bestimmten Charakter betrifft, der hier nicht näher benannt wird.

von stefanie 18 Jahre, Redaktion Köln 2 am 03.03.2017, Format: Buch