Jargo
von nina-b
„Mit 16 musst du ein Mann sein.“ So lautet der letzte Satz, den Jargos Vater an seinen Sohn richtet, bevor er „fliegen“ geht. Und das verspricht Jargo seinem Vater vor dessen Tod, schriftlich und in 3 Sprachen.
Seitdem muss Jargo sich allein mit seiner Mutter sowie auch mit dem „ Mannwerden“ herumschlagen. Wie man ein Mann wird, das hat sein Vater ja Gott sei Dank schon für ihn festgelegt. Der meint nämlich, dass man bloß rauchen, trinken und ein Mädchen haben muss, um ein richtiger Mann zu sein. Doch für noch wichtiger hält er „den Freund, dem man in der Nase bohren kann, wenn man am Verhungern ist!“ Anfänglich klappt eigentlich alles noch ganz gut. Der Freund ist schnell gefunden. Und unter dem Motto „Hauptsache ein Freund“ scheint Jargo dann auch gar nicht zu stören, dass sein neuer Freund Kamil eher nicht zum guten Umgang gehört. Von jetzt an lässt sich Jargo voll und ganz vom Rausch des Verbotenen mitreißen. So gehören zu seinen neuesten Lebenserfahrungen Drogenkonsum, wilde Partys sowie auch das Planen von Einbrüchen. Als Jargo sich schließlich auch noch mit Kamils drogensüchtiger Freundin Mona einlässt und es ihm gleichzeitig nicht gelingt, Emilia, die Tochter seines Hausmeisters zu vergessen, droht die Sache zu eskalieren.
„Jargo“ ist ein anspruchsvoller Film ab 14 Jahren, der durch die Vermischung von Realität und Traumwelt recht konfus geraten ist. So muss man aufpassen, dass man nicht den Überblick verliert. Ähnlich wie der Film „Dreizehn“ von der Regisseurin Cathrine Hardwicke, der allerdings vom Frauwerden handelt, macht dieser Film deutlich,was passieren kann , wenn jugendlicher Übermut außer Kontrolle gerät. Im Gegensatz zu diesem weiß "Jargo" aber auch durch witzige Szenen und gute Musik, welche zum Durcheinander im Film passen, zu punkten. Durch Aspekte wie diese und überzeugende, gute Schauspieler wird der Film ein zu empfehlendes Kinoerlebnis, bei dem Spannung und das männliche „Sich -beweise- Syndrom“ im Vordergrund stehen. Die Rolle des Jargo wird hierbei von Constantin von Jascheroff gespielt, während Oktay Özdemir die Rolle seines Freundes Kamil übernimmt. Die Darstellerin der Emilia, Josefin Preuß, dürfte einigen schon aus der Jugendserie „Schloss Einstein“ bekannt sein. Ihre weibliche Mitstreiterin Mona wird dabei von der eher nicht so bekannten Nora von Waldstätter gespielt. Die Regie und das Drehbuch des 90 minütigen Filmes gehen auf das Konto von Maria Solrun. Seit dem Erscheinen des Filmes 2003 hat die ursprünglich aus Island stammende Regisseurin , die über diesen Film hinaus auch für „Sonnenstich“ bekannt ist, für ihren Film „Jargo“ während der Sonderreihe Teenarena zwei Preise erhalten. Erstens den Preis für den besten Film sowie zweitens den Audience Choice Award.