Der Film gibt einen wunderbaren Einblick in die komplizierte Welt der Teenager. Mit viel Witz und Humor erzählt er die Geschichte von Charleen und den Problemen, mit denen sie sich jeden Tag rumschlägt. Dabei spielt er mit einigen Klischees wie z.B: der weisen, alten Oma, die man einfach lieb haben muss oder der übertriebenen Tussi Freundin, die sich am Ende als lesbisch herausstellt. Nichtsdestotrotz gibt es auch einige ernste Szenen, fast schon dramatisch, die besonders von dem starken Charakter der Mutter, gespielt von Heike Makatsch, getragen werden.

Leider hat man jedoch bei der Hauptdarstellerin gemerkt, dass sie deutlich älter ist. Es ist nicht leicht, mit 25 die Rolle einer 15-jährigen zu spielen, jedoch wirkte sie von der Art, wie sie spricht oder agiert, viel zu alt für die Rolle.

Der Titel des Films ist sehr klug gewählt, da es sich bei "About a girl" auch um ein Album der Punkrock Band Nirvana handelt, welche die Lieblingsband der Hauptdarstellerin im Film ist. Allein wegen ihres guten Musikgeschmacks (neben Kurt Cobain hört sie auch noch Amy Whinehouse oder Jimi Hendrix), ist die Filmmusik sehr gut abgestimmt wurden und passt sich perfekt an die Stimmungen der einzelnen Szenen an.

Die perfekte Zusammensetzung der Musik ist es, welche den Film so abrundet. Außerdem gibt die richtige Mischung aus Folkmusik einer irischen Band namens Kila, dem Film seinen nordischen Touch und die Verbindung zu Sagen und Fabelwelten herstellen. Und gleichzeitig die musikalischen Kompositionen von dem französischen Filmkomponisten Bruno Coulais, welcher bereits sehr für seine Musik zu dem Film "Die Kinder des Monsieur Matthieu" gefeiert wurde.

Dazu kommt, dass dieser Film echt wunderschön animiert ist. Man taucht als Zuschauer in eine ganz neue Märchenwelt ein und die detaillierten Grafiken verzaubern einen beim Zusehen. Man merkt, wie genau und mit welcher Finesse hier gezeichnet wurde, um aus diesem Film ein ganz neues Animationserlebnis zu machen. Nicht unverdient bleibt deswegen auch die Nominierung für einen Oscar als bester Animationsfilm. Der Film ist definitiv ästhetisch auf einem sehr hohen Niveau und ist meiner Meinung nach Tomm Moores Meisterwerk.

Leider kommt die Story wegen der Animtaion und musikalischen Untermalung etwas zu kurz. Auch wenn man dem Plot gut folgen kann, zieht sich die Geschichte doch etwas in die Länge und wird besonders zum Ende hin etwas unrealistisch, ziemlich schmalzig und kitschig.

Der Film ist auf jeden Fall empfehlenswert und bietet nicht nur etwas für das Auge, sondern auch für das Gehör. (die schönen irischen Klänge hallen jetzt noch in meinen Ohren) Es ist ein schöner Animationsfilm, der nicht nur jüngere Menschen anspricht, sondern etwas für die ganze Familie ist.