Ich finde es toll, wie der Film sich an den Klischees bedient, diese jedoch auch wiederlegt. Finn, welcher nicht wie alle anderen Jungen Fußball, sondern Geige spielen will und auch sein bester Freund, welcher für das Reiten schwärmt. Eine leichte Verständnissfrage stellt sich, wenn es darum geht, wer den Opa, welcher ja eigentlich garnicht real war, sehen kann und wer nicht. Allerdings wird das Thema „Musik“ toll umgesetzt- eine originelle Idee und vorallem wunderschöner Filmmusik. Die eingespielte Geigenmusik, welcher der kleine Junge spielt, ist zwar auch schön, allerdings merkt man hier leider total, dass die Musik eingespielt ist und der Junge überhaupt nicht spielen kann. Die Töne passen nicht zu den Bogenstrichen, etc. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Tatsache, dass die Schnitte zwischen den einzelnen Szenen sehr aprupt sind. Dies kann als Stilmmittel gedacht sein, trotzdem hat man so das Problem, sich erst einmal in die jeweilige Szene reinfinden zu müssen, weil man gedanklich noch bei der letzten ist...

Besonders herrausstechend sind die schauspielerischen Leistungen des kleinen Jungen Mike. Man kauft ihm in jeder Situation ab, was er gerade dargestellt hat. Aber auch sein bester Freund und die anderen Schauspieler waren echt super toll ausgewählt! Auch sehr gut ist die Filmmusik, welche immer passt und die jeweilige Stimmung verstärkt. Dies führt unteranderem dazu, dass der Film total emotional und ergreifend ist und einen in manchen Szenen sogar zum weinen bringt. Das Ende ist zwar kitschig, aber dennoch gelungen, da der ganze Film einen schon ziemlich mitnimmt und man dadurch eine Art „emotionalen Aufbau“ am Ende erwartet und braucht. Er ist zwar als Kinderfilm gedacht, meiner Meinung nach allerdings trotzdem für alle Altersgruppen ab 10 geeignet. Von daher ein absolut empfehlenswerter Film, den man auf jeden Fall gesehen haben sollte!

Man muss natürlich bedenken, dass der Film innerhalb von nur acht Tagen und von Jugendlichen im Alter von 11-14 Jahren gedreht wurde. Für diesen Zeitraum ist ein Film von ca. 30 Minuten echt enorm lang! Allerdings sind ziemlich viele Situationen im Film nicht sehr realitätsgetreu dargestellt. Die Personen reagieren oft nicht so, wie man es im normalen Alltag erwarten würde. Da der Film aber eigentlich den Alltag und die Probleme von Jugendlichen darstellen will, ist das meiner Meinung nach nicht ganz so gelungen. Außerdem überzeugen die Schauspieler nur teilweise.