Zu Beginn beeindruckt der Film mit einer bezaubernden Landschaft und einer sehr glücklichen Szene, in der Kinder miteinander spielen - doch schon bald wendet sich das Blatt. Diesen Übergang hat der Regisseur gut eingeleitet, denn die schönen Aufnahmen der Landschaft und das Spiel der Kinder wird in den Vorspann reingenommen und nachdem dieser zu Ende ist, kommen dann die traurigen Szenen, wo Mirco fast blind wird. Diese Bilder sind sehr ergreifend und Luca Capriotti überzeugt mit fantastischem Schauspiel und das schon in so jungen Jahren.
Die Schule und ihr Umfeld sind als Drehorte gut gewählt, da die Schule Kälte ausstrahlt und niemand gerne dort bleiben würde. Man merkt direkt, wie streng und kalt ihre Besitzer sein müssen - was sie auch sind. Doch das Umfeld mit seinen kleinen Gassen und den vielen Leuten wirkt freundlich, das bringt auch die südländische Atmosphäre gut rüber.
Die Geschichte des Films ist sehr ergreifend: Man fühlt mit den Schauspielern mit und taucht in eine andere Welt ein,  die man mit Tränen in den Augen wieder verlässt.
Doch einen einzigen negativen Punkt gibt es in dem Film: Die Synchronisation ist schlecht.

Die Schauspieler in "Meer is nich" überzeugen mit vielfältiger Mimik und verkörpern ihre Rolle somit sehr realistisch, so als ob der Film ihr eigenes Leben sei. Da der Film von der Realität handelt, können sie sich gut dort hinein versetzen. Das schreckt jedoch viele Leute ab,da sie in die Filme fliehen wollen und so am liebsten nichts Lebensnahes sehen. Es werden die typischen Probleme einer Siebzehnjährigen gezeigt, die sich selbst gerade findet und rebelliert. Doch auch wenn viele das vielleicht denken, der Film ist kein 08/15-Film, bei dem man schon am Anfang das Ende kennt. Vielmehr rätselt man immer wieder, welche Beziehungen gut sind, was Lena machen sollte und wie ihr Leben wohl weiter geht. Der Film beeindruckt mit schönen Landschaftsaufnahmen, dazu kommen dann die alltäglichen Probleme. Da Lena sehr viele unterschiedliche Beziehungen entwickelt und man ihre Veränderung merkt, werden diese Alltagsprobleme jedoch nie langweilig.
Jeder Siebzehnjährige wird sich mit dem ein oder anderen Problem von Lena auskennen und es selbst erlebt haben.
Das einzige Manko des Films ist, dass das Ende offen ist und zu abrupt kommt.

Der Vorspann des Films ist sehr gut, da man nicht die ganze Zeit nur die Schrift sieht, sondern immer wieder Bilder einfließen. Diese bereiten einen schon auf die Spannung und die unheimliche Atmosphäre des Films vor. Der Film fängt dann jedoch unbeschwert und locker an. Die Idee, einen Hubschrauber zu den Hauptfiguren fliegen zu lassen, ist schön, da so die Stimmung wieder aufgelockert wird. Die Hauptfiguren werden durch facettenreiches Schauspiel sehr gut verköpert und jeder fühlt mit ihnen im Film mit. Doch bald fängt es an mit den Einbildungen von Liv und plötzlich schlägt die ganze Atmosphäre in "dunkel und unheimlich" um. Die Drehorte wie der Keller heben dies auch nochmal hervor, da es dort düster und staubig ist. Die Strassen sind leer, auch das betont die Dunkelheit und Verlassenheit. In dem Film springt die Stimmung die ganze Zeit hin und her, denn wenn Liv gerade wieder eine Einbildung hat, kommt auf einmal ihre Familie rein und alles ist wieder farbenfroh und schön. Die Hintergrundmusik baut die Spannung mit auf und ist sehr gut gewählt. Das Ende schließt alles mit ein und ist nicht zu abrupt, sondern langsam und schön, aber traurig.