Wüstenblume

Von L. & K. der Realschule der Stadt Wiehl: Was immer auch dem Letzten von uns geschieht, wirkt sich auf uns alle aus.

Mit gerade einmal 13 Jahren flieht Waris Dirie nach Mogadischu, um einer Zwangsheirat zu entgehen. Sie sollte den Mann heiraten, den ihr der Vater zugesprochen hatte. Nachdem sie tagelang durch die Wüste gewandert ist, wird sie, dort angekommen, von der Familie ihrer Mutter nach London geschickt, wo sie dann für vier Jahre bei ihrem Onkel als Hausmädchen arbeitete. Das Haus durfte sie nie verlassen. Das Leben lief in dieser Zeit an ihr vorbei. Als ihr Onkel jedoch mit seiner Familie wieder nach Somalia zurückehrt, bleibt Waris in London, wo sie ohne große Englischkenntnisse auf die lockere Marylin trifft. Nach anfänglichen Schwierigkeiten gibt diese ihr ein Zuhause und besorgt ihr einen Job in einer Fastfood-Kette, wo sie von dem Starfotografen Terry Donaldson entdeckt wird.  Der Weg zum Model enthält für Waris viele Probleme und ihre Vergangenheit, nämlich dass sie als kleines Mädchen beschnitten wurde, verfolgt sie. Doch in einem Interview spricht Waris über das, was ihr geschehen ist und sie macht die Welt auf das Leiden dieser Frauen aufmerksam…

Der größte Teil des Inhalts ist gut zu verstehen. Meist musste man genauer über Situationen nachdenken, um alles zu verstehen, aber berührt hat es auf jeden Fall. Die Geschichte ist grausam und für uns unvorstellbar, da es für die meisten wohl fremd ist. Man hat oft davon gehört, nur hat man sich nie richtig darüber Gedanken gemacht. Doch beim Anschauen des Films wird einem bewusst, wie schrecklich diese Tradition ist und wie viele Mädchen und Frauen darunter leiden müssen. Heute noch denken wir darüber nach, was viele Andere auch tun sollten, um sich bewusst zu werden, was diese Frauen durchmachen müssen. Die Geschichte hat einen sehr traurigen und auf eine Art dramatischen Hintergrund und auch die Lieder unterstreichen an den richtigen Stellen zusätzlich die Gefühle. Die Melodien der einzelnen Szenen sind jedoch schwer zu beschreiben, nicht in Worte zu fassen. Man kann eigentlich nur sagen, dass diese für lange Zeit im Kopf bleiben.

von NRW 2011 Redaktion SchulKinoWochen am 17.03.2011, Format: Film

Fazit

Die Rolle der Waris zeigt sehr genau, wie Frauen, die diese Verstümmelung ertragen mussten, für den Rest ihres Lebens geprägt und auch eingeschränkt sind. Das Zurückhalten und Zögern von Waris in verschiedenen Situationen macht deutlich, welchen seelischen Schaden diese Frauen erleiden müssen. Doch es deutet auch auf, dass ihnen durch Zuhören und Zuspruch Mut gegeben werden kann sich nicht zurückzuziehen sondern gegen das was man ihnen angetan hat zu kämpfen, soweit es ihnen möglich ist, um es nachfolgenden Generationen zu ersparen. Die Altersbeschränkung ist angemessen, da Kinder unter 12 Jahren das alles wahrscheinlich nicht verstehen würden. Für Ältere ist der Film gut geeignet, er ist lehrreich, allerdings in den Rückblendeszenen ein wenig verwirrend und wenn man den Film nicht aufmerksam verfolgt, könnte es schwierig werden diese Stellen zu verstehen.

Weitere Informationen

  • Deutschland/Österreich/Frankreich 2007
  • Drama
  • Regisseur/in: Sherry Hormann
  • Darsteller/innen: Liya Kebede, Sally Hawkins, Craig Parkinson
  • FSK: ab 12 Jahren
  • Länge: 129 min.

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