Vier Minuten

Traude Krüger ist eine 80-jährige Klavierlehrerin, die Insassinnen im Frauengefängnis unterrichtet.

Sie ist eine sehr strenge Dame und hat noch die alten, disziplinierten Manieren von früher. Eines Tages kommt eine neue Insassin, Jenny, deren musikalisches Talent die Klavierlehrerin schnell erkennt. Jenny ist eine junge Mörderin, 21 Jahre alt. Sie ist eine sehr verschlossene, ungepflegte und aggressive junge Frau.
Zwischen den beiden Frauen gibt es zunächst nur Ärger, doch Traude nimmt Jenny unter der Bedingung, dass sie an einem Klavierwettbewerb teilnimmt, als Schülerin für ihren Klavierunterricht auf. Sie ist überzeugt, dass Jenny ihn gewinnen kann.
Die Beziehung zwischen den beiden wird zu einer großen Herausforderung, da sie anfangs sehr verschieden scheinen. Im Verlauf der Geschichte erkennt man aber die Gemeinsamkeiten der beiden. Sie sind abweisend und gewalttätig gegenüber anderen Menschen, vielleicht weil sie beide in ihrer Vergangenheit erfahren haben, dass Nähe zu anderen sehr verletzend sein kann.
Beide Frauen verbindet ein großes Geheimnis. Sie haben in ihrer Vergangenheit viel erleben müssen, was noch heute an ihnen nagt. Aufgrund der Schicksalsschläge der Frauen entwickelt sich im Laufe der Geschichte gegenseitiges Verständnis und Nähe.
Der Film endet mit einem starken Auftritt von Jenny beim Musikwettbewerb, von besagten 4 Minuten, in denen Jenny alles abräumt.

Die Handlung des Films wird am Anfang schnell erzählt, ab der Mitte bis zum Schluss wird sie aber intensiver und gefühlvoller. Es ist ein schöner Film, der besonders durch die mitreißende Musik, die eine wichtige Rolle spielt, hervorgehoben wird. Neben den emotionshebenden Szenen ist aber auch eine gute Portion Humor zu finden, was mir gut gefallen hat.
Dass die strenge Klavierlehrerin auf Jennys „Negermusik“ sehr allergisch reagiert, finde ich etwas klischeehaft. Der Film beinhaltet zum Denken anregende Rücksprünge in die Vergangenheit und ist mit sehr ausdrucksstarken Bildern und Mimiken der Schauspielerinnen umgesetzt, was ich sehr gelungen finde. Durch die Musik wurde die Handlung noch spannender und intensiver, besonders in der letzten Szene.

von Niedersachsen Redaktion SchulKinoWochen am 19.05.2008, Format: Film

Fazit

Man wird von Anfang an in die Geschichte hineingezogen und ist gespannt, ob alles gut ausgeht. Auch wenn es kein „Happy End“ gibt, ist es ein sehr guter Film mit spannendem Duell zwischen einer alten Dame und einer jungen Frau, bei dem es keine Siegerin gibt. Die Handlung ist ebenso wenig abzusehen. Meiner Meinung nach ein sehr gelungener, empfehlenswerter Film. Von Ina H. (Berufsschulklasse der Fachschule Heilerziehungspflege in Quakenbrück)

Weitere Informationen

  • Deutschland 2006
  • Drama
  • Regisseur/in: Chris Kraus
  • FSK: ab 12 Jahren
  • Länge: 111 min.

Gesamtwertung

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