Ein Tick anders

Die siebzehnjährige Eva leidet unter dem Tourette-Syndrom. Sie beschreibt es wie Schluckauf, nur im Gehirn.

Gewinner der Hauptpreise des SchülerFilmKritikWettbewerbs der SchulKinoWoche Thüringen/Sachsen-Anhalt 2011

Eine Auswahl von Kritiken aus demOtto-Schott-Gymnasium, Jena

Der Film „Ein Tick anders“ war sicher nicht der schlechteste Film, den ich bis jetzt gesehen hatte. Schauspielkünste und die bildliche Darstellung durch die Kamera waren meiner Meinung nach richtig gut durchgesprochen und überlegt worden. Vor allem die Rolle der Oma war sehr glaubhaft gespielt.

Das Mädchen, die Hauptperson in dem Film, besaß eine schlimme Krankheit, das Tourettsyndrom. Dennoch bekam sie nie Anfälle, wenn sie mit ihrer Oma zusammen gewesen war. Auch bei ihrem Onkel, bei dem sie sich sehr wohlfühlte, da er sie immer als einen netten und tollen Menschen ansah. Oder im Wald bei ihren Molchen, die einzigen Freunde des Mädchens, so könnte man sagen, konnte sie schnell ihre sogenanten „Ticks“ vergessen. Es wundert mich übrigens nicht, dass es dazu gekommen war.

Die Szenen in dem Film konnte ich gut nachvollziehen und fand auch die Stelle mit dem Casting richtig toll. Der Film ist genau der Richtige für Jugendliche und Kinder. Er zeigt und belehrt uns, wie schlimm diese Krankheit eigentlich zu verkraften ist und wie man mit solchen Menschen, die an einem Turettsyndrom leiden, umgehen sollte …. als „normaler“ Mensch… Der Film ist trotz der ganzen Schimpfwörter, die sich hoffentlich nicht jeder gemerkt hat, sehr lehrreich und auch mit Ernst nachzuvollziehen.

Auch wenn ich nicht viel schlechte Kritik auszusetzen habe, finde ich dennoch, dass mit der Psychologin ziemlich übertrieben wurde. Es war schwer nachzuvollziehen sich in sie hineinzuversetzen. Ich hätte mir die Rolle glaubhafter gewünscht. Das gilt leider auch ein bisschen für den „Bösen", also der, der illegal mit Geld gehandelt hatte. Ein Bösewicht sollte etwas auffallender und undurchschaulicher dargestellt werden. Eva, der Name des Mädchen, hatte vielleicht die komplizierteste Rolle, dennoch zeigte sie in den Szenen vereinzelt, dass man auch mit der Krankheit klarkommen kann.

Der Höhepunkt für mich war, als das Mädchen (Eva) wirklich zum ersten Mal gegen ihre Erkrankung gekämpft hatte (unter dem Schreibtisch), … und sie hat gewonnen. Diese Tatkräftigkeit dieser Menschen ist sensationell, dabei glaubt ihnen doch fast niemand, wenn man diese Krankheit nicht kennt. Ein gutes Beispiel zeigt dieser Film: Das Mädchen (Eva) fand eine Leiche und die Polizei glaubte ihr kein Wort, die Schuld liegt bei den Polizisten. Sie kennen einfach kein Tourettesyndrom. Das Ende ist zum Glück nochmal relativ gut ausgegangen, wobei es nicht falsch gewesen wäre, etwas mehr darüber nachzudenken und schlusszifolgern…

Maxi Pia

An diesem Film hat mir gefallen, dass auch mal eine ernsthafte Erkrankung als Hauptthema verfilmt wurde. Ich fand es gut, dass die junge Frau immer wieder versucht hat, einen Job zu bekommen. Leider hat sie es auf Grund Ihrer Krankheit nicht geschafft.

Die Vorurteile und das wenige Wissen über die Krankheit von den Arbeitgebern zeigte mir, dass man gewisse Sachen hinterfragen bzw. keinen Menschen verurteilen sollte. Leider fand sie auch in der Familie wenig Aufmerksamkeit, so dass sie eine enge Bindung zu ihrer Oma aufbaute.

Mit Hilfe der Natur, der Molche, konnte sie Absagen gut verkraften. Die Molche beeinflussten ihre Krankheit positiv, so dass sie ihre „Ticks“ besser unter Kontrolle hatte und sie dadurch auch ruhiger wurde.

Der Film zeigte mir, dass man mit behinderten und kranken Menschen normal wie mit jedem anderen Menschen umgehen sollte. Auch diese Menschen haben das Recht auf Arbeit und ein Leben wie ich auch.
Man sollte sich mit deren Schicksal befassen, um sie besser zu verstehen. Besonders wichtig finde ich, dass man bei einer Behinderung oder Erkrankung die Unterstützung der Familie bekommt.

Ich fand den Film beeindruckend und lehrreich.

Michael

Mir hat der Film gefallen. Obwohl die Krankheit ein ernst zu nehmendes Thema ist, wirkt der Film irgendwie locker und fröhlich. Das ist auch gut, weil es so länger in den Gedanken bleibt. Am Anfang finde ich schön, dass man über das Tourette-Syndrom informiert wird, z.B. woher es seinen Namen hat usw. Bei den Szenen im Wald hat man gemerkt, dass das Mädchen dort seine „innere Ruhe“ gefunden hat, weil sie kleine Ticks hatte. Hier lebt ihre zweite kleine Familie, die Lurche. Ich glaube, sie hat sich mit den Lurchen angefreundet, weil es den Tierchen egal ist, dass sie krank ist und sie so nehmen wie sie ist, sie haben keine Vorurteile. Bei ihnen fühlt sich Eva verstanden. Ihr Onkel ist ziemlich cool. Er sieht ihre Krankheit als Talent und auch nur Gutes in ihr. Er ist fast immer für sie da und macht jeden Quatsch mit. Genauso kümmert sich die Oma um Eva. Es ist toll, dass sie eine so gute Oma-Enkelin-Beziehung haben. Denn wenn es Probleme oder Stress gab, ist sie immer zu ihrer Großmutter gegangen und hat sich trösten lassen. Bestimmt will jeder so eine Oma haben, die nie ein böses Wort verliert, ihr Leben lebt und das macht, was ihr Spass macht bzw. ihr gerade in den Sinn kommt. Sie war ja auch diejenige, die dafür gesorgt hat, dass Eva das Geld behalten darf.

Mir hat der Diebstahl nicht sonderlich gut gefallen, weil alles so voraussehbar war und keine richtige Spannung aufkam. Auch hätte ich mir gewünscht, dass Eva noch in die Schule geht. Ich fand es von Eva mutig, sich auf die Suche nach einem Job zu machen. Sie wurde zwar immer abgewiesen, hat sich aber nicht entmutigen lassen. Trotz der Vorurteile ihr gegenüber gab sie nicht auf. Ich könnte jetzt noch viel mehr aufzählen. Alles in allem ist es ein sehr schöner, liebenswerter und gelungener Film.

Julia

Dieser Filmist sehr gelungen. Er bringt einem das Leben von Tourette-Kranken ein bisschen näher. Aber an manchen Stellen ist er ein wenig übertrieben.

Ich finde gut, dass am Anfang etwas über das Tourette-Syndromund dessen Entdeckung, Herkunft usw. gesagt wurde. Somit bekam man einen kleinen Eindruck. Außerdem ist der Film nicht so ernst und langweilig wie Dokumentationen, sondern lustig und auflockernd. Das ist wirklich wichtig.

Man hat gut gesehen, wie die unterschiedlichen Mensche über sie denken und dass viele Mitmenschen in ihrem Denken gleich sind. Einige wissen gar nicht, das Eva krank ist, manche bemerken es auf den ersten oder zweiten Blick, aber alle haben sie abgestoßen. Nicht gut war, dass an einer Stelle bei der Jobsuche zu sehr übertrieben wurde. Ihre Familie steht hinter ihr und unterstützt sie. Man hat auch erkannt, dass Evas Onkel den Menschen in ihr sah und nicht ihre Krankheit. Bei der Oma fühlte sich Eva wohl. Das hat man daran gesehen, dass sie bei ihr keine Ticks hatte. Für Eva spielte die Oma eine große Rolle. Wo sie sich noch wohl fühlt ist im Wald und bei ihren kleinen Freunden, den Molchen. Hier fühlt sie sich unbeobachtet und hier hat sie inner Ruhe. Sie mag die Molche so sehr, weil die sie akzeptieren, so wie sie ist.

Ich finde, dass man gut Evas Träume dargestellt hat: Sie hat sie gezeichnet. Eine einfache, aber doch schöne Form, sie darzustellen. Ich fand auch gut, dass ihre Gedanken als Bilder gezeigt werden, als sie unter dem Schreibtisch des letzten Arbeitgebers ihres Vaters saß. So konnte man sehen, dass das ein innerer Kampf gegen den Tick war, den sie gewonnen hatte. Es ist aber nicht so gut, dass der Vater nur Eva erzählte, dass er gefeuert wurde und nicht der Mutter. So hat er Eva noch mehr belastet. Aber einerseits konnte man nur so sehen, dass Eva einen ganz starken Charakter hat. Dieses hat man auch gemerkt, als sie die Leiche entdeckte. Sie wusste, sie musste zur Polizei gehen. Die Pilzsucher haben gar nichts unternommen, als sie die Leiche gefunden haben.

Alles in einem: „Ein Tick anders“ hat mir gut gefallen, und ich hoffe vielen anderen auch.“

Stefanie

Mir hat der Film „Ein Tick anders“ sehr gefallen. Ich selbst habe schon einen Jungen mit dem Tourettesyndrom gesehen und dachte: „Mensch, was ist denn das für einer?“. So geht es sicher den meisten Menschen. Deshalb finde ich klasse, dass am Films erklärt wurde, was dieses Syndrom ist. Das wurde auch gut gemacht, mit dem Rückblick ins alte Frankreich und dem Schluckauf-Vergleich.

Schon am Anfang ist zu sehen, dass Eva’s liebster Ort der See im Wald ist und ihre besten Freunde die Molche. Ihre Umgebung ist ihr vertraut, sie liebt ihre Oma und ist glücklich, dass sie von ihren Bekannten so aufgenommen wird, wie sie ist.

Aufgeregt hat mich nur die Therapeutin. Mit ihrem „Gerade in DEINEM Zustand…“ macht sie alles nur schlimmer. Dann der Umzug. Für Eva bricht die Welt zusammen! Sie müsste ihre vertraute Umgebung verlassen und nach Berlin ziehen.Kommt nicht in die Tüte, denkt sich Eva und versucht einen Job zu finden. Das sind für mich die schönsten Szenen im Film. Das sind nämlich die, die zum Nachdenken anregen.

In dem Aquariumladen kommt Uwe, der sofort erkennt, dass Eva ein besonderer Mensch ist. Doch sein Vater übersieht das leider. Zwischendurch kommt auch noch eine Szene im Bus. Dort verstehe ich den Busfahrer jedoch sehr gut…

Eva geht zum nächsten Job, zum Reifen stapeln. Obwohl der Mann von Evas Behinderung weiß. Das finde ich wirklich schlimm. Eva ist niedergeschlagen, doch mit ihrem Onkel nimmt sie an einem Gesangswettbewerb teil. Zwar verlieren sie, aber immerhin hat eine Jurorin Evas Ausstrahlung wahrgenommen.

Dann kommt der Banküberfall, wo wieder gezeigt wird, dass Evas Onkel ALLES für sie tut. Die Szene, wo Eva das Schwarzgeld an sich nimmt, ist ebenfalls Klasse, weil sie es das erste Mal geschafft hat, ihr Syndrom zu besiegen.
Die Bilder, die kommen, sind wahrscheinlich Evas Gedanken – der Kampf gegen das Tourettesyndrom.
Eva versteckt das Schwarzgeld bei ihrer Oma, die kurze Zeit später verstirbt. Toll ist die Szene, in der Eva ihr Erbe vorgelesen bekommt. Sie darf in ihrer vertrauten Umgebung bleiben, mit einem Freund an ihrer Seite – Uwe.

Wirklich ein schönes Happy End. Allerdings fand ich den Film sehr vorausschaubar! Das ist jedoch der einzige Kritikpunkt.

Katrina

von Thü./Sachs.2011 Redaktion SchulKinoWochen am 04.01.2012, Format: Film

Fazit

Otto-Schott-Gymnasium Jena, Klasse 8/3

Weitere Informationen

  • Deutschland 2010
  • Familienkomödie
  • Regisseur/in: Andi Rogenhagen
  • Darsteller/innen: Jasna Fritzi Bauer, Waldemar Kobus, Victoria Trauttmansdorff, Stefan Kurt, Renate Delfs
  • FSK: ab 6 Jahren
  • Länge: 85 min.

Gesamtwertung

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