One way, a Tuareg Journey

"One Way" - "Einbahnstraße". Wenn wir ein Land verlassen, gibt es nur einen Weg und dieser Weg ist das neue Leben und die neue Kultur im anderen Land.

In diesem italienischsprachigen Film mit englischem Untertitel geht es um den Weg eines Immigranten, der in Italien Fuß gefasst hat und dort lebt und arbeitet.
Der Immigrant ist ein Tuareg. Ein Mann, der als Markenzeichen seine dunkelblaue Kopfbedeckung und die unendliche Freiheit in seinem Herzen trägt.
Doch in seinem Heimatland, Niger, herrscht ein gnadenloser Bürgerkrieg und Armut.
Also verlässt er das Land, sucht einen festen Job, Geld und eine gute schulische Ausbildung für seine Kinder. Und all dies findet er in Italien und so holt er seine Familie dorthin. Eines seiner Kinder muss jedoch aufgrund fehlender Papiere in Niger bleiben.
Der älteste Sohn, Sidi, ist sehr an Filmen interessiert. Er durchstreift die Gegend mit seiner Kamera, filmt und interviewt die Menschen. Durch seine Kamera fühlt er sich respektiert. Er befragt auch Familienmitglieder wie seinen Vater, seinen kleinen Bruder und seinen Onkel, wobei er es schafft sie einige Male sprachlos zu machen.
Am Ende fährt der Vater nach Afrika und holt den Jüngsten nach Italien, der sich über das Wiedersehen mit der Familie freut, aber längst nicht alles mag.

Der Film greift Themen auf, die uns alle angehen. Sidis Vater war als Tuareg ein freier Mann, sein Zuhause war die unendliche Wüste, doch nun lebt er in Italien. Hat er seine Freiheit für Geld aufgegeben? Oder bringt das Geld Freiheit? Können wir uns immer selbst aussuchen, welchen Weg wir gehen möchten?
Schnell merkt man, dass die Menschen in dem Film nicht anders sind als wir.
Denn es wird klar, wie schmerzlich Abschiede sind, unabhängig davon, ob wir nun ein Land oder eine Stadt verlassen, denn wir lassen immer das uns Bekannte zurück und gehen auf das Unbekannte zu.
Wir sind alle gleich, egal aus welchem Land wir kommen, egal welche Religion und Hautfarbe wir haben, denn wir alle teilen unser Leben mit den Menschen, die wie wir lieben.
Doch es wird auch deutlich, dass Kulturen sehr unterschiedlich sein können, dass es schwer ist zwischen zwei Kulturen zu stehen und es nicht einfach ist, beide zu vereinbaren.

Aber es geht nicht nur um Denkanstöße, sondern auch um Emotionen. Es gibt viele emotionale Szenen und Bilder. Am Ende des Filmes, wenn man die Tuaregs in Schwarz-weiß-Aufnahmen durch die Wüste ziehen sieht und dazu langsame Musik gespielt wird, kann man den Film einfach genießen.

von houda.s 14 Jahre, Redaktion doxs! Duisburg 2011 am 23.02.2012, Format: Film

Fazit

Ich empfehle diesen Film jedem, der Dokumentarfilme schätzt und verspreche, dass dieser Film ein Stück Realität auf eine berührende, emotionale Weise zeigt. Da dieser Film mit starken Bildern und Musik arbeitet, möchte ich ihn auch den Menschen ans Herz legen, die Dokumentarfilme sonst langweilig finden, denn ich verspreche: Auch sie werden am Ende begeistert sein.

Weitere Informationen

  • Italien 2010
  • Dokumentarfilm
  • Regisseur/in: Fabio Caramaschi
  • FSK: ab 12 Jahren
  • Länge: 52 min.

Gesamtwertung

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