Kartoffelsalat - Nicht fragen!

"Wie seid ihr auf den Namen "Kartoffelsalat" gekommen?" "Uns ist nichts Besseres eingefallen."

Leo Weiß ist ein Versager. Und zwar auf der ganzen Linie. Als er von seiner Eliteschule fliegt und auf seine neue Schule kommt, denkt er, dass sein Leben nun besser wird. Doch als eine Zombieapokalypse ausbricht, muss er sich beweisen - denn er wird von dem Zombievirus verschont.

Kartoffelsalat - ein Film, gescriptet von deutschen YouTubern, gespielt von deutschen YouTubern. Ein Film, der wie gemacht für mich sein sollte, verbringe ich doch viel Zeit mit Videos auf YouTube. Zwar schaue ich nur zwei oder drei der YouTuber, die in dem Film mitspielen, aber trotzdem sollte der Film mich ansprechen. Noch dazu soll er Slapstick-Komödien wie Nackte Kanone oder Hot Shots ähneln.

Kartoffelsalat hat für einen "gewöhnlichen" Kinofilm zu wenig Story, was durch das Slapstickimage zu entschuldigen wäre, hätte er nicht zu viel Story für einen Slapstickfilm.

Für Tiefe der Charaktere reichen die 80 Minuten des Films nicht. Keiner der Charaktere muss sein Handeln rechtfertigen, trotzdem haben mich die sehr flachen Charaktere ein wenig enttäuscht, weil sie auf ein oder zwei Charaktermerkmale beschränkt waren. Das ist allerdings ebenfalls auf "Slapstick" zurückzuführen.

Der Humor war sehr flach, zum Teil habe ich gegrinst oder leicht gelacht, denn die Witze entsprachen zum Teil meinem Humor. Allerdings waren das größtenteils die Witze, die körperlich waren, Wortspiele oder ähnliches waren eher lasch. Zu Anfang des Filmes kam sofort ein "Hö, er hat Penis gesagt!"-Humor, den man sich auf jeden Fall hätte sparen können.

Am Ende des Films gibt es einen Plottwist, der kurz vorbereitet wird und dann in einigen Szenen weitergeführt und aufgeklärt wird. Danach geht der Film weiter, als ob der Twist niemals passiert wäre und hat noch einige abschließende Szenen. Das hat mich sehr gestört. Für mich hätte man den Plottwist entweder sehr viel länger vorbereiten sollen (sehr unterschwellig natürlich), dann hätte ich selbst ihn allerdings zu 97% bemerkt. Wenn ich hätte entscheiden dürfen, dann hätte ich den Twist in der allerletzten Szene aufgeklärt und den Film damit enden lassen. Das hätte für mich eine Art Schock ausgemacht und den Film und die Story deutlich aufgewertet.

Was ein großer Minuspunkt war, war, dass die Kameraführung und die Einstellung von Schärfe und Licht einige Witze zerstört haben, die vielleicht meine Gesamtmeinung zum Film aufgewertet hätten. Durch die Wackelei der Kamera konnte man Schilder im Hintergrund nicht lesen (eines konnte man lesen, und ich fand es lustig), und in einer Szene beruhigten sich die Charaktere gerade und die Szene war etwas ruhiger, aber die Kamera wackelte, als ob sie gerade bei einer dramatischen Verfolgungsjagd wären. In anderen Szenen konnte man die Gesichter gerade sprechender Charaktere nicht sehen, weil der Fokus der Kamera auf Dingen oder Personen im Hintergrund lag. Ebenfalls ein Kritikpunkt ist, dass ab und zu einige Stimmen lauter sind als andere und man so Gespräche kaum verstehen kann, weil die Hintergrundgeräusche zu laut sind.

von lia.ma 14 Jahre, Redaktion Gelsenkirchen am 25.08.2015, Format: Film