Jugend-Zeit

Wie dachten die Jugendlichen in der DDR und wie sah das Leben dort aus?

Katrin, Birgit und Anke sind drei sehr unterschiedliche Charaktere, die alle eine Ausbildung zur Rinderzüchterin mit Abiturabschluss in der Nähe von Wismar machen.
Ihre Beziehungen untereinander sind nicht eindeutig, aber man kann davon ausgehen, dass sie befreundet sind, da sie in den einzelnen Gesprächen viel übereinander wissen.
Die Mädchen erzählen im Interview über ihr Leben und ihre Gefühle und sagen ihre Meinung über den jeweils anderen, seien es positive oder negative Eindücke.
Katrin ist ein lustiges und liebes Mädchen. Sie liebt den Umgang mit Tieren und würde sich auch mit dem Gedanken wohl fühlen, dass der Mann arbeiten geht und die Frau den Haushalt führt, die Kinder und Tiere versorgt.
Dagegen ist Anke eher in sich gekehrt und spielt sehr gerne Orgel. Sie hat viele Interessen, ist tolerant und unordentlich. Birgit ist hilfsbereit, hat eine enge Beziehung zur politischen Ideologie und lebt diese aus.
Am Ende des Films sieht man nur Landschaften, die jeweils eine der drei Mädchen charakterisieren. Ein weites Feld mit Reitern steht so sinnbildhaft für die naturverbundene Katrin. Ein kleines Dörfchen mit kahlen Bäumen hingegen für die vielseitig interessierte Anke und ein leeres Feld mit im Hintergrund zusehender Industrie steht symbolisch für die politische Birgit. Sie sprechen darüber, was sie verändern wollen und wie das Leben für sie weiter gehen soll.

Der „Jugend-Zeit“ -Dokumentarfilm ist empfehlenswert, da er viele Komponenten miteinander vereint.
Die Musik, die in diesem Film verwendet wird ist zum einen melancholische Orgelmusik von Anke, die in Verbindung mit den Bildern von kahlen Bäumen ein Gefühl von Einsamkeit und Trauer hervorruft. Zum anderen kommt kurzzeitig auch fröhlicher Gesang von einer Gruppe Jugendlicher vor. Zu Beginn sieht man noch die kahlen Bäume, doch dann erscheinen die singenden Jugendlichen. Der fröhliche Gesang und die kahlen toten Bäume erscheinen paradox und regen zum Nachdenken an. Sie zeigen die verschiedenen Seiten von Anke.
Die Jugendlichen sprechen im Allgemeinen über das, was sie bewegt und sagen ihre freie Meinung. Dabei sind sie den anderen gegenüber kritisch und sagen dies den betreffenden Personen auch in Gesicht. Das finde ich sehr bemerkenswert, denn es ist nicht selbstverständlich. Die gelegentlichen Naturaufnahmen wirken sehr statisch und kühl, sie zeigen einen gewissen Abstand zum Geschehen.
Die Mädchen reden sehr offen vor der Kamera über ihr Leben und das ist etwas, was meiner Meinung nach bei einer Jugenddokumentation sehr wichtig ist, um sich in die Personen hinein versetzen zu können. Man kann sich eventuell auch mit ihnen identifizieren.

von leonie.l 17 Jahre, Redaktion doxs! Duisburg 2007 am 14.11.2007, Format: Film

Fazit

Insgesamt lohnt es sich diesen Film anzuschauen, aber ich würde den Film eher an etwas ältere Jugendliche empfehlen, die das Thema DDR in der Schule schon behandelt haben. Denn Hintergrundwissen hilft diesen Film zu verstehen.

Weitere Informationen

  • DDR 1978
  • Dokumentarfilm
  • Regisseur/in: Roland Steiner
  • Darsteller/innen: Anke, Birgit & Katrin
  • FSK: Ohne Altersbeschränkung
  • Länge: 18 min.

Gesamtwertung

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