Jeansgröße 0

Lilja ist so hübsch, so schlank, so beliebt. Katharina würde alles geben so zu sein wie sie, alles.

Als Katharina von Würzburg nach Hamburg zieht und dort mit der Studentin Lilja in eine WG zieht, verändert sich ihr Leben schlagartig. Lilja ist so hübsch, beliebt, reich und hat einen tollen Freund, Mike. Aber vor allem ist sie eines: schlank!

Gegen Lilja ist Katharina nichts und sie wünscht sich nichts lieber, als so zu sein, wie Lilja. So dünn. Bald beginnt Katharina mit einer Diät und weiss nicht, in welche Gefahr sie sich begibt…

Brigitte Blobel überzeugt die Leser schon seit Jahren mit einzigartig geschriebenen, unglaublich gut recherchierten Büchern. Man muss sagen, dass "Jeansgröße 0" zu einem ihrer Besten gezählt werden darf.
Der Leser wird mitgerissen von einem Haufen feinfühlig beschriebener Emotionen, interessanten und besonderen Charaktern und einem Handlungsstrang, der bis zur letzten Seite Spannung verspricht.
Als Beispiel zu den Charaktern, kann man besonders Zoe, Katharinas und Liljas Zimmergenossin, die den permanenten Streit zwischen ihren beiden Mitbewohnerinne still erträgt, zu schlichten versucht und trotz Liljas unmöglichem Verhalten ihr gegenüber ruhig und offen bleibt, hervorheben.
Die übrigen Charaktere überzeugen besonders, da sie sehr natürlich und realistisch dargestellt sind. Häufig ist es so, dass Protagonistinnen in herkömmlichen Romanen als besonders perfekt erscheinen und damit sehr viele Klischees bedienen, sowie unrealistisch wirken. Dies ist bei Katharina nicht der Fall, da ihr Charakter auch negative Seiten hat und sie somit nicht perfekt ist. Eigentlich ist die ganze Handlung des Buches auf einen Fehler von Katharina aufgebaut, was die Geschichte durchaus sehr lesenswert macht. 
Darüber hinaus bearbeitet die Autorin das Thema Magersucht sehr fürsorglich, listet sowohl Gründe für Katharinas Krankheit als auch einen Ausweg aus dem Hungerwahn auf. Sie geht durchaus nicht zimperlich mit der Magersucht und ihren Auswirkungen um, was dem Buch einen sehr ernsten, aber auch traurigen Charakter gibt. Dies ist durchaus auch angebracht, da heutzutage viele, vor allem Junge Mädchen, welche eindeutig die Zielgruppe des Buches sind, an dem Magerwahn erkranken und dann ihr Leben lang mit den Folgen leben müssen.
Die Autorin sendet eine Botschaft und zwar eindeutig die, dass es schlecht ist Magersüchtig zu werden.

von alena.k 15 Jahre, Redaktion Köln 1 am 29.03.2011, Format: Buch