Edna bricht aus

Harvey: "Wenn man nur Watte im Kopf hat, verliert man sein Gefahrenbewusstsein." Edna: "Ja. Die selben Tabletten habe ich auch bekommen."

Edna erwacht nur mit einem Kittel bekleidet und ihrem Stoffhasen in der Hand in einer Gummizelle. Schnell stellt sie fest, dass sie sich in der Psychiatrie des grausamen Dr. Marcel befindet.
Sie versucht auszubrechen. Dabei begegnet sie einer Vielzahl anderer schwer gestörter Patienten. Außerdem erfährt sie, dass ihr Vater angeblich vor vielen Jahren den Sohn des Arztes ermordet haben soll und anschließend hingerichtet wurde. Edna möchte dies nicht glauben und versucht die Geschehnisse von damals zu rekonstruieren. Der einzige nicht Verrückte auf den sie sich dabei verlassen kann ist ihr Stoffhase Harvey.

Die Charakter in diesem Spiel sind sehr liebevoll gestaltet. Ihr individuellen Störungen erzeugen eine sehr amüsante Umgebung.
Besonders nennenswert sind aber wohl die Kombinationsmöglichkeiten der Objekte untereinander. Anders als bei anderen Spielen dieses Genres bekommt man auch bei scheinbar schwachsinnigen Verbindungen keinen Standartspruch geliefert, sondern jedes mal einen eigenen oft amüsanten.
Dazu gehört wohl auch, dass Edna aufgrund ihres Wahnsinns mit jedem Objekt Sprechen kann. Dadurch ist das Spiel auch wenn man bei einem Rätsel mal nicht weiter kommt weiter erheiternd. Sehr gut gelungen ist die akustische Untermalung. Diese baut sehr schnell Spannung auf. "Edna bricht aus" kann nicht mit großen grafischen Effekten punkten. Dies ist bei einen Point and Klick-Adventur aber auch nicht zwingend nötig und die einfach gehaltenen Zeichnungen geben dem Spiel ein individuelles Aussehen. Die Spiele-Engine kann zwar dank der Verwendung von Java mit absoluter Platformunabhängikeit trumpfen. Leider sind die Ladezeiten teilweise extrem lang.

von böller 17 Jahre, Redaktion Köln 1 am 24.04.2012, Format: Spiel