Der Kuß der Schlange (Buch)

Angela Hathall: hinterlistig, alles andere als gastfreundlich, unfreundlich und kleinkriminell.
Nur ihr Mann ist von der Schönheit, Freundlichkeit und Schüchternheit seiner Frau überzeugt. Doch vielleicht liegt das auch nur daran, dass er ihr im Charakter wie ein Zwilling gleicht? Und vor allem in einer Hinsicht sind sie sich mehr als einig: Die gesamte Welt stellt sich gegen die Verliebten, welche unter akutem Verfolgungswahn leiden. Also ziehen sich die beiden immer mehr zurück in ihr Haus, wo sie spottbillig leben, aber wie bei schon so vielen Personen Hass verspüren, Hass auf den Vermieter, der Angelas Onkel, Mr. Somerset ist.
So leben sie immer abgeschiedener vor sich hin, bis eines Tages Bob einen Job in London bekommt, das heißt: Er muss fünf Tage die Woche bei seiner Mutter leben (die, wie so viele andere auch, Angela nicht leiden kann, aber selber ebenso abstoßend wirkt) und kann seine geliebte Frau nur am Wochenende treffen. Doch er möchte ein besseres Leben anfangen: Wenigstens die Bindung zwischen seiner Mutter und Angela möchte er auf freundlichere Gleise bringen. Also fasst er den Entschluss, seine Mutter einzuladen und für ein Wochenende bei sich zu behalten. Auch Angela möchte den heißen Draht zwischen ihr und der jeweiligen Schwiegermutter abkühlen. Sie macht kurzerhand einen Ganz-Hausputz und wischt alles blitzblank.
Der große Tag ist gekommen, der Tag des Besuches und der ersehnten Friedensschließung. Doch anstatt mit einem gedeckten Tisch und einer netten, gastfreundlichen Angela überrascht zu werden, wird die alte Mrs. Hathall von der Leiche ihrer Schwiegertochter erwartet…

Chief Constable Wexford wird der Fall zugeteilt und schon nach einigen Ermittlungstagen ist ihm klar: Trotz wasserfesten Alibis hat der trauernde, etwas verstörte Witwer etwas Schwerwiegendes mit der Sache zu tun. Doch als ihm auch noch verboten wird, den Haupttatverdächtigen zu vernehmen (angeblich fühlte sich Mr. Hathall belästigt), wird es für Hathall schwer, mit legalen Mitteln in diesem haarsträubenden Fall vorzugehen.

von larissa.k 12 Jahre, Redaktion HAMMer - Redaktion am 22.06.2005, Format: Sonstige

Fazit

Ruth Rendell hat ein unglaubliches Feingefühl, was das Beschreiben von Mimiken und Gesten betrifft. Sie kann dem Leser in passenden Worten mitteilen, welche Gefühle die jeweilige Person gerade empfindet. Die Geschichte und Idee des Textes ist interessant und gibt im Laufe des Buches einige Überraschungen preis. Trotz allem ist das Buch an manchen Stellen langweilig, denn die endlosen Gespräche und Verhöre gehen dann doch durchaus einige Male zu sehr in die Einzelheiten und verlieren an Spannung. Im Buch geht es auch allgemein mehr um Gespräche, Gefühle etc.. Es ist also kein spannender Krimi, wo man die Puzzleteile zu einem Bild zusammenfügen muss, sondern eher eine Art von Buch, in dem man einen reichen Wortschatz haben muss, weil der Text aus vielen Fremdwörtern besteht. Folgerung: Kein Buch für Krimi- sowie Spannungsfans, doch wer gerne Dialoge mit hohem Niveau mag, sollte sich schnell ans Lesen begeben. Da der Text viele Fremdwörter enthält, würde ich es Jugendlichen und Erwachsenen ab 14- 15 Jahren empfehlen.

Weitere Informationen

  • England 1972
  • Roman
  • Regisseur/in: Ruth Rendell
  • FSK: Ohne Altersbeschränkung

Gesamtwertung

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