Adios Nirvana

Geht es dir auch manchmal so wie Jonathan, dass du dich ganz allein auf der Welt fühlst?

"Telly war Sonnenschein. Blond und Blau. Ich bin Dunkelheit. Grautöne und Sepia." 

Jonathan macht gerade eine harte Zeit durch. Sein Zwillingsbruder Telly ist gestorben und er schlägt sich die Nächte mit Red Bull und Taurin um die Ohren, um an seinen Gedichten und Songs zu arbeiten. Denn was wahrscheinlich jeder außer ihm selbst weiß ist, dass er ein sehr begabter Dichter und Sänger ist. Doch bisher stand er immer im Schatten seines Bruders und nun sind die Erwartungen umso höher. Auch in der Schule läuft alles drunter und drüber, wenn sich Jonathan überhaupt mal dort blicken lässt. Seine Dickies, seine besten Kumpels, sind die einzigen, die ihm noch Halt geben vor dem dunklen Abgrund. Von seinen Lehrern bekommt er nun noch eine letzte Chance. Er soll die Lebensgeschichte von einem alten Kriegsveteranen namens David O.H. Cosgrove, aufschreiben. Das klingt für Jonathan total langweilig, und auch als er in das nach Tod stinkende Altersheim kommt, wird sein Interesse nicht gerade geweckt. Doch ab dem ersten Moment, an dem er sich mit David unterhält, verändert sich vieles für ihn. Er bekommt mehr Lebensfreude und er scheint sich von seinem Verlust zu erhohlen. Nun soll er noch ein Stück mit seiner Gitarre auf dem Abschlussfest vor der ganzen Schule spielen, um endlich in die Fußstapfen von Telly zu treten. Wird er dem gewachsen sein?!

Der Roman beginnt sehr direkt und mitten im Leben von Jonathan, dadurch wirkt er sehr echt und man versetzt sich sofort in die Situation hinein. Außerdem ist es auf jeden Fall ein Buch für Musik- und besonders Rock'n'RollFans, da Musik im Buch eine sehr große Rolle spielt. Vom Umschlag denkt man eher, dass es sich um einen Jungenroman handelt, doch das ist es auf keinen Fall, denn auch mich hat das Buch sehr berührt.  Die Charaktere wirken so real und wie aus dem Leben eines normalen Teenagers gegriffen. Man erlebt die Höhen und Tiefen dieses Teenagers, wie man sie aus dem eigenen Leben kennt.
Auch wenn es sich um eine simple Geschichte handelt, so ist sie doch so gut geschrieben, dass man sofort wieder in Jonathans verkorkste Welt eintaucht.

von Emilia.S 14 Jahre, Redaktion Köln 2 am 28.02.2014, Format: Buch