Beastly

"Mein Vater sagt immer, wie sehr die Leute dich mögen ist direkt proportional zu deinem Aussehen".

Kyle Kingson wirkt vollkommen perfekt. Er besitzt ein strahlendes Lächeln, blonde Wuschelhaare und einen durchtrainierten Körper. Außerdem trägt er nur die angesagteste Mode, fährt teure Sportwagen und verabredet sich mit hübschen Mädchen. Jeder an der Highschool scheint ihn zu lieben, obwohl seine Umgangsformen alles andere als freundlich sind. Als er seine Mitschülerin Kendra auf einer Party zum wiederholten Mal demütigt, ist es mit seinem arroganten Spiel vorbei. Das geheimnisvolle Girl entpuppt sich als Hexe und belegt Kyle mit einem Fluch.
Von nun an ist er äußerlich genauso hässlich, wie von innen. Um den Zauber rückgängig zu machen, muss er innerhalb eines Jahres jemanden finden, der ihn so liebt, wie er ist. 
Als er Nachts durch Manhatten schleicht, trifft er auf Lindy mit der er früher die gleiche Schule besuchte. Kyle mochte sie schon immer sehr gerne. Aber empfindet Lindy das Gleiche auch für ihn?

"Beastly" bringt die die altbekannte Geschichte um "Die Schöne und das Biest", fast eins zu eins auf die Leinwand.
Natürlich wurde die Story an die heutige Zeit angepasst, aber eigentlich hat man sie schon viel zu oft gesehen. Ein arroganter Schnösel, wird verflucht und kann nur durch wahre Liebe erlöst werden. Er findet ein schönes Mädchen, dessen Liebe den Bann bricht, er ist gerettet und alle sind happy.
Ehrlich gesagt ist diese Handlung an sich ganz schön langweilig. Man wundert sich wirklich, warum niemand in der Lage ist, etwas Neues, Eigenes zu schaffen. Ein individueller Einfalll wäre durchaus kreativer, als das bloße Verarbeiten einer sehr veralteten Lovestory.

Vielleicht, weil die Story besonders heute in Zeiten von Cliquen, Markenkleidung und " Topmodels" hoch aktuell ist.
Die Moral der Geschichte, Menschen nicht oberflächlich nach ihrem Aussehen zu beurteilen, kann man eigentlich nicht oft genug bestärken. Die Selbsterkenntnis der Hauptfigur, dass Schönheit nicht alles ist, kommt ernst gemeint und glaubwürdig rüber.
Als Zuschauer hat man genug Raum die Figur Kyle sowohl als den gemeinen Egoisten, das Biest und des Verliebten kennen zu lernen.
Hauptdarsteller Alex Pettyfer überzeugt hauptsächlich als Biest. Trotz Maske setzt er seine Mimik richtig ein und spielt die Wandlung seines Charakters glaubwürdig. Zu Beginn des Films agiert er in seiner Rolle zwar angemessen aber nicht authentisch.
In der ersten halben Stunde erscheinen Pettyfers schauspielerische Fähigkeiten neben seinem Modelkörper fast unwichtig.
Für die Produzenten des Films ist dies sicherlich kein   Nachteil, da der Film durch seine Hauptdarsteller und davon, das diese von der Teenagerzielgruppe angehimmelt werden, sicherlich am meisten profitiert.
Trotz edler Werte zählt doch letztlich das Geschäft.
Vanessa Hudgens überzeugt durch ihre Natürlichkeit und wirkt verträumt und kindlich aber dennoch selbstbewusst.
An manchen Stellen erscheint sie allerdings eine Spur zu süß und hübsch. Aber da ihre Rolle der Lindy viel zu klischeehaft angelegt wurde, kann man es Hudgens nicht allzu sehr verübeln. Lindy ist das süße Mädchen von nebenan, dass in seiner Freizeit Obdachlosen hilft und sich seit Jahren um ihren Vater, der seit dem Tod der Mutter ins Drogenmilleu abgeruscht ist, kümmert. Hier hätte Regisseur und Drehbuchautor Daniel Branz besser einen Gang zurückgeschaltet.
Nebendarsteller Neil Patrick Harris, wurden die besten Sprüche und Dialoge zugeschrieben. In seiner Rolle als blinder Hauslehrer, trägt er noch ein wenig Witz zu der Lovestory bei und hat so die meisten Lacher auf seiner Seite. Überraschend ist allerdings der Auftritt von Mary-Kate Olsen als Hexe. Zwar macht sie vor der Kamera einen guten Job und gibt gekonnt die moderne, geheimnisvolle Zauberin. Allerdings ist die Tatsache, dass ein ehemaliger Teenistar einen Comebackversuch als Gothgirl mit Zauberkraft, in einem Teeniefilm unternimmt, fast schon gruseliger, als die Hexe die sie verkörpert !

von viktoria.l 16 Jahre, Redaktion Köln 1 am 30.08.2011, Format: Film

Fazit

Regisseur Daniel Branz zeigt mit "Beastly", wie man ein Remake nicht machen sollte. Seine Teenieversion von "Die Schöne und das Biest" ist trotzt gut gemeinter Moral, schlicht auf Hochglanz polierte Langweile.

Weitere Informationen

  • USA 2011
  • Fantasy, Romanze
  • Regisseur/in: Daniel Branz
  • Darsteller/innen: Alex Pettyfer, Vanessa Hudgens, Neil Patrick Harris,Mary-Kate olsen
  • FSK: ab 6 Jahren
  • Länge: 86 min.

Gesamtwertung

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