Batman The Dark Knight

Joker lässt die Welt brennen, denn "Chaos ist fair". Ist es auch fair, wenn einem Film soviel Aufmerksamkeit gewidmet wird?

Und wieder wird die mehr oder weniger perfekte Welt von Gotham City bedroht und Batman tritt auf, um sowohl seine Double als auch den recht irren Joker zu bekämpfen, der sich bald als ein sehr listenreicher und ziemlich gleichwertiger Gegner entpuppt.

"Dark Knight" gilt als einer der besten Filme überhaupt und als die beste Batmanverfilmung schlechthin.
Vor allem da es eine von Heath Ledgers letzten Rollen war, wurde dem Produkt große Aufmerksamkeit durch die Medien zuteil. Sicherlich, Ledger brillierte in der Rolle des verrückten Jokers, aber ein einziger Charakter allein macht den Film nicht unbedingt so herausragend.
Denn "The Dark Knight" hat offensichtlich ein Problem: Er bemüht sich sehr krampfhaft Spannung aufzubauen, was jedoch nur bedingt gelingt. Sicherlich: Heutzutage sind schnelle Schnitte und Szenenwechsel der Inbegriff von Spannung, zumindest bekommt man diesen Eindruck wenn man auf zahlreiche Hollywoodproduktionen schielt. Andererseits sorgen gerade die vielen Ortswechsel dazu, dass der Zuschauer niemals ankommt und versteht.
Stattdessen erfolgt eine Aneinanderkettung von „bedeutungsschweren“ Dialogen und Toden. Dabei könnte der Film gerade durch seine sehr subtile Gewaltdarstellung positive Punkte sammeln, so bewegen sich Folter und Mord vielmehr auf psychischer Ebene und viele Details werden ähnlich wie beim „Schweigen der Lämmer“ einzig der Vorstellungskraft überlassen, die zumeist viel morbider und blutiger ist, als es ein Film jemals darstellen würde und könnte.
Hans Zimmers Musik schafft es zumindest bedingt Spannung aufzubauen, jedoch wird diese wiederum durch die Tatsache zerstört, dass man anscheinend nur Praktikanten in die Maske gelassen hat. Dents vollkommen verstelltes Gesicht könnte auch von einem Plastikzombie aus einer mittelprächtigen Geisterbahn abgelöst worden sein und auch Jokers Fratze wirkt irgendwie zu bunt und dadurch künstlich. Es mag sein, dass dieser Effekt beabsichtigt war, jedoch stört diese Tatsache beim Genuss des Schauspiels.
Positiv ist vielleicht noch zu nennen, dass (auch wenn es zur Zeit öfters mit Superhelden geschieht) Batman hier seinen strahlenden Superheldenstatus verliert, sondern vielmehr von den Bewohnern seiner Stadt gehasst wird und dadurch auch gegen die Personen kämpfen muss, die er eigentlich beschützen will.
Obwohl der Film durch die vielen verschiedenen Szenen sehr handlungsreich ist, zieht er sich doch gegen Ende. Es gibt ungefähr eine halbe Stunde vor Ende eine sehr schöne Szene die sich für einen ähnlichen Cliffhänger wie der finale Schluss geeignet hätte. Wäre so doch dem Zuschauer eine Menge Langeweile erspart geworden und man wäre nicht versucht gewesen, über das pathetische, gekünstelte Ende förmlich vor Vorzweiflung über diese Unfähigkeit in Tränen auszubrechen.

von esther.y 18 Jahre, Redaktion Köln 1 am 28.06.2011, Format: Film

Fazit

Alles in allem vielleicht der beste Batman, aber ganz sicherlich nicht einer der besten Filme überhaupt.

Weitere Informationen

  • USA 2008
  • Actionfilm
  • Regisseur/in: Christopher Nolan
  • Darsteller/innen: Heath Ledger, Christian Bale, Gary Oldman
  • FSK: ab 16 Jahren
  • Länge: 152 min.

Gesamtwertung

Gastkritik

Schreib uns deine Meinung zu Filmen oder Büchern, Spielen oder TV - Sendungen, Online - Angeboten oder Hörspielen. Unser Formular für Gastkritiken hilft dir dabei.

Weiterlesen …

Kritikertipps

Ob ihr neu in einer Redaktion mitarbeitet, schon viele Jahre regelmäßig Beiträge für spinxx.de liefert oder ob ihr euch als GastkritikerIn ausprobieren möchtet: Die „Kritikertipps“ bieten euch Infos, Anregungen und Hilfsmittel für jede Lebenslage.

Weiterlesen …

Alle Kritiken

Hier findest du alle spinxx.de Kritiken in einer Übersicht und kannst nach Titeln suchen.

Weiterlesen …

Kontakt

● ● ●

 

Du willst mitmachen und noch mehr über spinxx erfahren?

Dann schreib uns einfach an!