Avatar - Aufbruch nach Pandora

Dass sich ein Film nicht nur auf tolle Effekte verlassen kann hat James Cameron ganz offensichtlich noch nicht verstanden.

Es gibt unsere Welt, und es gibt Pandora, einen anderen Planeten. Auf diesem Planeten leben die Na‘vì, ein blaues Volk - im wahrsten Sinne des Wortes. Dort wohnen diese große, schlanke, menschenähnliche Wesen im Einklang mit der Natur. Weil die amerikanische Regierung aber glaubt, auf Pandora neue Ressourcen gefunden zu haben, schickt sie Marinesoldaten auf den Planeten um ihn einzunehmen. Unter anderem wird für diese Mission der gelähmte Jake Sully ausgesucht.
Allerdings können die Menschen des 22. Jahrhundert dort nicht überleben. Hier kommen ihre Avatare zu Einsatz: bei ihnen handelt es sich um genetische Na‘vi-Nachbildungen, die telepatisch von Menschen geleitet werden können. Sie erlauben es Jake und den anderen Soldaten sich auf Pandora fortzubewegen. 
Jake wird von der Na‘vi Frau Neytiri in die fremde Kultur und Lebensweise eingeführt und er merkt, wie er sich immer mehr zu ihr hingezogen fühlt.
Doch er befindet sich immer noch mitten im Krieg…

Wir als Cineasten finden es ja nett, dass James Cameron auf seine ganz eigene Art und Weise versucht, das Kino wie wir es kennen mit seinen Effekten zu revolutionieren. Aber dem Filmmacher muss doch klar sein, dass es nichts bringt, Jahrelang nur an Effekten zu tüfteln und den Rest gänzlichen außen vorzulassen.
Camerons blauer Planet mit seinen blauen Menschen mag ja ganz nett anzusehen sein, das ganze in 3D ist auch ok, aber besser -und vor allen Dingen effektiver- gewesen wäre zusätzlich auch noch Schauspiel, das nicht an Kindertheater erinnert.
Die Darsteller waren nun wahrlich nicht das Gelbe vom Ei. Zusätzlich gibt es dann noch die Musik von James Horner, der ja auch schon besseres komponiert hat. Horner versucht offensichtlich eine Leistung wie einer der anderen ganz Großen der Filmmusik abzuliefern und scheitert dabei gnadenlos. Zu viele Geigen, viel zu viel Kitsch, und, um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, zielt er mit seinem Soundtrack viel zu deutlich auf einen Oscar ab… welchen er schlussendlich zum Glück ja auch nicht bekommen hat.
Und die Geschichte… nun, Cameron scheint die Matrix- Trilogie und ähnliche Filme fünfmal zu oft geguckt zu haben. Das grenzt schon an Ideenklau, was er sich da geleistet hat, wirklich.
Mit der Kritik an seinem Pseudo-Meisterwerk "Avatar" hier ins Detail gehen zu wollen wäre zu viel verlangt.
Und dann noch der erhobene Zeigefinger. Ja, wir sollten besser mit der Erde umgehen, wir sollten sie schützen- wir haben‘s verstanden. Das Ganze über einen Zeitraum von elendigen drei Stunden auszuschlachten nervt und ist völlig überflüssig.
Die meisten Cineasten haben James Cameron bis zum letzten Jahr geliebt - Ihn, den Schöpfer von "Titanic", Leo und Kate, dieser großartigen Geschichte.
Jetzt ist Cameron der Mann mit den blauen Wesen, der Typ, der Ahnung von Effekten hat, aber darüber hinaus überfordert damit ist die richtigen Schauspieler, Kameraleute und Musiker für seine Werke zu finden.
Auf der anderen Seite wird er ja für seinen neuesten Film auch in den Himmel gelobt von einem Großteil der Bevölkerung. Das sind dann wahrscheinlich diejenigen, die Matrix noch nicht allzu oft gesehen haben.

von Redaktion Köln 1 am 18.05.2010, Format: Film

Fazit

Überzeugende Effekte, die aber ab einem bestimmten Punkt alles nur noch schlimmer machen.

Weitere Informationen

  • USA 2009
  • Science Fiction
  • Regisseur/in: James Cameron
  • Darsteller/innen: Sam Worthington, Zoe Saldana, Sigourney Weaver
  • FSK: ab 12 Jahren
  • Länge: 161 min.

Gesamtwertung

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