doxs! Duisburg 2014

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doxs! ist die Kinder- und Jugendsektion der Duisburger Filmwoche und fand dieses Jahr zum dreizehnten Mal statt.

Wie in den Jahren zuvor vergab doxs! auch dieses Mal wieder den europäischen Filmpreis GROSSE KLAPPE für den besten Kinder- und Jugenddokumentarfilm – mit 3.500 Euro dotiert, gestiftet von der Bundeszentrale für politische Bildung und ausgewählt von einer Jugendjury. Neben der Kürung des Preisträgerfilms „How do you like my hair?“ (NO 2013) von Emilie Blichfeldt bekam dieses Jahr der niederländische Dokumentarfilm „Nieuw“ (NL 2014) von Eefje Blankevoorth eine lobende Erwähnung.

Im Rahmen des spinxx-Workshops während des doxs! Festivals wurden die Schüler und Schülerinnen der Medienakademie des Max-Planck-Gymnasiums Duisburg rund um das Thema „Filmkritiken" geschult: Unter Anleitung der Journalistin Barbara Felsmann und mit Unterstützung ihrer Lehrerin Gudrun Kanacher wurden zunächst Grundlagen für das Verfassen von Filmkritiken erarbeitet, die später anhand des Films „Nieuw“ erprobt wurden.

Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen der Ergebnisse!

von am 20.11.2014, Format: Ehemalige Redaktionen

Kontakt zur Spinxx-Redatktion doxs! Duisburg 2014

Ansprechpartner:
Larissa Braunöhler

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von Svea_D

Der Dokumentarfilm ist nur knapp zwanzig Minuten lang, der Protagonist nur acht Jahre alt – doch die Geschichte ist ganz groß. Eefje Blankevoort hat es geschafft, die immer ernstzunehmendere Thematik der Flüchtlinge in liebevollen Szenen einzufangen und nicht bloß Bilder zu zeigen, sondern den Zuschauer mitzunehmen. Mitzunehmen in eine europäische Welt, die so „normal“ ist, dass sie nicht weiter auffällt. Mitzunehmen in eine europäische Welt, die neu entdeckt wird, in der „normal“ ein Abenteuer bedeutet. Dieser Film braucht keine Dramatik, keinen Witz und auch keine großen Spezialeffekte, denn er zeigt das Leben in den Augen eines Achtjährigen mit all seinen Wünschen und Hoffnungen, Ängsten und Sorgen. Sehr gut gewählte Perspektiven nehmen den Zuschauer ab der ersten Minute ein und lassen ihn zu einem Schatten werden, wenn Tanans seine neue Heimat erkundet. Rückblicke geben Einblicke in die Vergangenheit des Jungen, dessen Gesicht so vieles erzählt, was Worte nicht vermögen. Reichen diese Erzählungen nicht aus, dann hilft die Musik weiter. Musik aus der Heimat Uganda, Musik aus den Geräuschen eines Supermarktes oder einfach Musik, deren Klänge Gefühle sind. Das vielfältige Spiel mit Perspektive und Musik, so maßgeschneidert für den Protagonisten, macht den Film unterhaltsam und gefühlvoll. Stille wird plötzlich nicht mehr langweilig, sondern ein Erlebnis für sich. Doch mit am Schönsten ist die Hoffnung, die der Film vermittelt. Die Hoffnung, dass nach all den ausgewählten Szenen aus dem fremden Flüchtlingskind ein Freund geworden ist. Die Hoffnung, die mit dem Schellen der Fahrradklingel nicht verklingt, sondern erst richtig begreifbar wird. Begreifbar vor allem für diejenigen, die sich am besten mit einem Achtjährigen identifizieren können: Grundschüler und Kinder der fünften bis siebten Klasse. Auch wenn es vielleicht nicht immer ganz der Realität entspricht, wie komplikationslos alles von statten geht, den Empfindungen von Kindern wird die Dokumentation auf jeden Fall gerecht. Und das alles in nur knapp zwanzig Minuten.

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