Cannes Critique

Am 12. Mai eröffnet das größte Filmfestival der Welt und mit dabei sind auch in diesem Jahr 24 deutsche und französische Schüler, ausgewählt und eingeladen vom Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW).

Wie die Nachwuchs-Kritiker über die Wettbewerbsfilme der 49. Semaine de la Critique denken, berichten sie für unterschiedliche Medien und im eigens eingerichteten Blog „Cannes critique“. Daneben blicken der Chefredakteur von critic.de, Frédéric Jager und Filmkritiker Nino Klingler berichten von der (Ganz) Jungen Kritik und den weiteren Festivalsektionen mit Texten, Fotos und Videos.
Die Semaine de la Critique mit ihrem Motto „A breath of fresh air“ steht für die Entdeckung neuer Kinotalente. Die beste Gelegenheit, um das kritische Auge jugendlicher Filmliebhaber zu schulen, damit in Cannes nicht nur zukünftige Kinomacher entdeckt, sondern auch die Filmkritiker von morgen gefördert werden.
Verfolgen sie die (Ganz) junge Kritik live auf www.critic.de/cannesblog.

von am 06.05.2013, Format: Ehemalige Redaktionen

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Aktuellste Kritik

Stille

von Redakteur

Bo kniet mitten in der Nacht völlig betrunken auf dem Boden der Küche. Für den Bruchteil einer Sekunde trifft sich sein Blick mit dem seines todkranken Vaters. In Bos Augen spiegelt sich Hilflosigkeit wieder. Sein Vater erscheint hoffnungsvoll, bis Bo sich abwendet. Dann verlässt er den Raum. Die Chance auf ein klärendes Gespräch nach Jahren der Stille zerfließt wie das Eis in Bos Händen.

Fehlende Kommunikation ist einer der zentralen Aspekte von Phang Deng Dis Erstlingswerk BI DUNG SO. Lediglich die Hauptfigur, der sechsjährige Bi, ist davon ausgenommen. Faszinierend dargestellt, entdeckt der Zuschauer mit ihm und seiner typisch kindlichen Neugier und Leichtigkeit das exotische Vietnam. Es ist gerade dieser sechsjährige Junge, der das Schweigen bricht, der an den Gefühlen der anderen interessiert ist.
Leider muss er aber auch den roten Faden des Films darstellen, der keiner fortlaufenden Handlung zu folgen scheint, in welchem dem Zuschauer nicht wirklich klar wird, worauf Phang Deng Di abzielt. Ist es die Rolle der Frau? Ist es die fehlende Kommunikation in einer Familie? Oder will er dem Zuschauer nur sein Heimatland Vietnam näher bringen? Durch seltene Musikuntermalung, das Portraitieren von Bis Familie, große Authentizität der Charaktere und einen scheinbar nahezu dramaturgiefreien Handlungsverlauf erinnert BI DUNG SO an vielen Stellen an eine Dokumentation.

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