Spannendes über Filmmusik

Die Vorlesung wurde von dem Filmkomponisten Prof. Ulrich Reuter gehalten, der für seine Film- und Fernsehmusik schon viele Preise gewonnen hat und an der HFF das Fach Filmmusik unterrichtet. Als er in den Saal kam, wurde es still und alle warteten gespannt auf den Beginn der Vorlesung.

Am Anfang zeigte er uns zwei Filmausschnitte aus "Star Wars", in dem eine Alien-Band spielt. An diesem Beispiel erzählte uns Prof. Reuter, dass es zwei Arten von Filmmusik gibt: Die Source-Musik und die Score-Musik. Source-Musik kommt immer von einer echten Quelle im Film,  z.B. von einer Band, die wirklich im Film spielt. Hierbei hören die Schauspieler im Film auch die Musik. Score-Musik wird extra für einen Film komponiert und erst nachträglich eingespielt. Die Schauspieler im Film können die Musik selbst nicht hören.

In fast allen Filmen gibt es Szenen mit Musik, die den Zuschauern ganz verschiedene Gefühle gibt. Die Musik passt fast immer so perfekt, dass man sie oft nicht wirklich hört und wahrnimmt. Wahrscheinlich würde man sie hören, wenn sie nicht so gut passt, weil die Musik dann irgendwie stören würde!

Um einen Film mit Musik zu machen braucht man ein ganzes Team mit Regisseur, Produzent, Komponist, Tonmeister und Instrumentalist.
Prof. Reuter braucht als Filmkomponist für einen Film etwa 1-3 Monate. Filmmusiker arbeiten mit einer Arbeitskopie mit Timecode. So weiß er genau, für welche Szenen er seine Musik komponiert und wie lang sie ist. In einer Musikbesprechung wird eine Musikliste zusammengestellt und den Szenen Musik zugeordnet (Picture Look).

Wichtig ist die Funktion der Filmmusik, also was die Musik bewirkt. Sie lässt ein und die gleiche Szene mit unterschiedlicher Musik jeweils anders wirken. Prof. Reuter zeigte uns dies mit einem kleinen Filmausschnitt, in dem die Hauptfigur „Heinz“ ein privates Grundstück betritt, durch ein Gartentor zu einer Haustür geht, einen Schlüssel aus einem Versteck nimmt und ihn ins Schloss stecken will. Plötzlich erwischt ihn der Gärtner und er wirft den Schlüssel ins Gras.
Er zeigte uns diese Szene mit unterschiedlicher Musik, die bestimmte Gefühle beim Zuschauer wecken (Spannung) oder dem Zuschauer die Gefühle der Schauspieler (Wehmut) oder auch die Atmosphäre des Ortes (geheimnisvoll) näher bringen soll. Welche Musik dann wirklich genommen wurde, wusste Prof. Reuter leider nicht mehr. Das hätten wir aber schon gerne gewusst und haben auch danach gefragt. Er konnte sich auch nicht erinnern, wie die Hauptfigur hieß und hat sich dann einfach „Heinz“ einfallen lassen, was alle Zuhörer witzig fanden.

Danach zeigt uns Prof. Reuter noch drei Szenen von einem berühmten Helden, den so gut wie jeder kennt und toll findet: Indianer Jones. Mit den Filmausschnitten wurde uns erklärt, was man in der Filmmusik als „Leitmotiv“ bezeichnet, nämlich wenn die Musik Personen und Stimmungen beschreibt.

Jedes Genre, d.h. jede Film-Art, ob Action, Krimi, Western, Märchen oder Komödie, hat einen eigenen Musikstil, den der Komponist natürlich auch genau kennt. In einem Märchenfilm wird zum Beispiel oft klassische Musik verwendet.

Gelacht haben wir alle beim letzten Filmausschnitt von „Bugs Bunny“, an dem uns Prof. Reuter erklärte, was der lustige Begriff „Mickey Mousing“ in der Filmmusik bedeutet: Einzelne Bewegungen der Akteure werden durch Musik oder Geräusche megastark betont, was sehr lustig wirkt und deshalb oft in Zeichentrickfilmen gemacht wird.

Die Vorlesung ist relativ gut gelaufen, ohne das etwas schief ging. Sie wäre noch spannender gewesen, wenn mehr bekanntere und coole Filme wie Star-Wars oder Indianer Jones zum Einsatz gekommen wären statt soviel „Heinz“.

 

von Constantijn.KFU2013 11 Jahre, Redaktion Kinderfilmuni HFF 2013 am 07.02.2013, Format: Reportage

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