"Es war ganz natürlich für mich, mich in Filme zu verlieben" - Interview mit der koreanischen Regisseurin Yoon Ga-eun

Am 21. Februar 2016 haben wir als Kinderfilmuni-Reporter einen kleinen "Ausflug" unternommen und gemeinsam die Berlinale besucht, das internationale Berliner Filmfestival, wo wir uns den koreanischen Kinderfilm "Woorideul" (In unserer Welt) angesehen haben. Nach der Filmsichtung durften unsere Reporter Hannah und Finn der Regisseurin Yoon Ga-eun einige Fragen stellen. Yoon Ga-eun hat uns etwas darüber erzählt, warum sie Regisseurin geworden ist und ob sie schon neue Filmideen hat – auf Englisch natürlich, weil unser Koreanisch ein bisschen eingerostet ist ;)

Für diejenigen von euch, die noch nicht ganz so gut Englisch sprechen, haben wir hier eine Übersetzung aufgeschrieben. Viel Spaß beim Zuhören und beim Lesen!

Interview mit Yoon Ga-eun, der Regisseurin des Films Woorideul

Finn:
Hallo! Wir befinden uns gerade in Berlin, auf der Berlinale bei der Sektion „Generation Kplus“ und haben gerade einen koreanischen Film angeguckt und werden jetzt dazu die Regisseurin von dem Film „Woorideul“ befragen. Hallo! (auf Englisch) Hello!

Yoon Ga-eun:
(auf Deutsch) Guten Tag! (lacht)

Finn:
Erste Frage: Warum sind Sie Regisseurin geworden?

Yoon Ga-eun:
Als ich jung war, habe ich viel Zeit alleine zuhause verbracht, da meine beiden Eltern hart gearbeitet haben. Ich hatte also viel Zeit und ich hatte verschiedene Themen, die mich beschäftigten, die Schule, Freunde, Familienthemen.... Ich hatte so viele Fragen zu der Welt, in der wir leben.... In dieser Zeit habe ich mir zuhause viele Filme angesehen, und durch diese Filme fühlte ich mich mal glücklich, mal traurig, und manchmal inspirierten sie mich zu neuen Gedanken über die Welt, zeigten mir eine neue Sichtweise. So war es ganz natürlich für mich, mich in Filme zu verlieben, und ja, das ist der Grund.

Finn:
Erzählt der Film „In unserer Welt“ (Anmerkung: so lautet der deutsche Titel von „Woorideul“) eine Geschichte, die Sie selbst als Kind erlebt haben?

Yoon Ga-eun:
Ich habe nicht genau die gleiche Situation erlebt, aber ich hatte eine schwere Jugend und meine Kindheit war so ähnlich. Ein Teil der Geschichte basiert also auf eigenen Erlebnissen, und andere Teile der Geschichte kommen von Erzählungen meiner Freunde und meiner Schauspielerinnen, und manches habe ich in der Klasse beobachtet, als ich jung war. Es sind also verschiedene Geschichten, die ich zusammengebracht habe.

Hannah:
Was sind die Herausforderungen, wenn man einen Film mit Kindern und für Kinder macht?

Yoon Ga-eun:
Gute Frage! Ich glaube, speziell für mich ist es gar nicht so anders als die Arbeit mit Erwachsenen, weil ich selbst mehr wie ein Kind bin. Und gerade Kinder haben normalerweise keine Schauspielerfahrung, und genau diese Art von Schauspielern ziehe ich vor, da sie so pur sind und einfach auf die Situation reagieren. Es ist also sehr interessant, lustig und verblüffend mit Kindern zu arbeiten. Ich lerne sogar von ihnen, und manchmal ist die Arbeit auch sehr berührend. Für mich ist es also eine sehr schöne Arbeit, die mich glücklich macht.

Hannah: Haben Sie schon eine neue Idee für ein neues Projekt?

Yoon Ga-eun:
Ja, habe ich, und im Moment schreibe ich eine einfache Handlungslinie. Es geht wieder um Kinderthemen....und meine Schauspielerinnen aus „Woorideul“ haben mit mir gesprochen und gesagt, dass wir unbedingt eine Fortsetzung drehen sollten, vielleicht ein paar Jahre später. Wenn ich ein perfektes Drehbuch schreiben kann, dann ja, warum nicht. (lacht)

Hannah: Wie hat es Ihnen in Berlin gefallen? Gibt es viele Unterschiede zwischen Deutschland und Korea?

Yoon Ga-eun:
Das ist sogar schon mein zweiter Besuch in Berlin, ich war schon vor etwa zwei Jahren hier. Und ich liebe Berlin! Es ist wärmer als in Korea. Der Winter in Korea ist eisig kalt, das Februarwetter in Berlin gefällt mir dagegen gut. Und....das Essen ist gut. Aber ja, es ist sehr anders als Korea. Jetzt zum Beispiel ist ja Wochenende und jedes Geschäft ist geschlossen, ich kann nichts besuchen. In Korea dagegen hat jedes Geschäft bis spät abends geöffnet, auch am Wochenende. Das ist also ein interessanter Unterschied. Aber ich denke, ich muss noch mehr lernen und noch öfter zu Besuch kommen....

Hannah:
Wir bedanken uns für das Interview!

von team.kfu2016 10 Jahre, Redaktion Kinderfilmuni Babelsberg 2016 am 16.04.2016, Format: Interview

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