Unter dem Sand - Das Versprechen der Freiheit
...der den Trupp Jugendliche bekommt, um einen Strand voller Minen zu reinigen und ein Versprechen: Wenn diese Arbeit beendet ist, dürft ihr Heim.
Der Film spielt in der Nachkriegszeit und zeigt ohne eine Bewertung abzugeben die Folgen des Krieges die noch viele weitere Opfer forderten. Die Handlung ist schnell zu verstehen und die Gefühle der einzelnen Schauspieler sehr gut dargestellt. Weder die eine noch die andere Seite bevorzugend, stellt der Regisseur Matrin Zandvliet in seinem Werk den Schrecken, der auch nach dem Krieg zurückbleibt, dar. Die Schauspieler stellen auf gelungene Weise ihre Figuren dar, Charaktere wie man sie immer wieder findet. Es werden normale Jungen mit Träumen und Ängsten dargestellt.
Das macht den Film erst richtig lebendig und man kann erahnen, welche Gefühle die Menschen gehabt haben müssen, aber begreifen kann man es nicht, wenn man es nicht selbst erlebt hat.
Gehalten in matte Farbtöne projiziert der Film ein Bild, das man so schnell nicht wieder vergisst, wenn man es richtig auf sich wirken lässt.
Der Feldwebel, hervorragend gespielt von Roland Moller, ist verroht und deutschen gegenüber feindlich eingestellt. Auf der anderen Seite stehen die deutschen Soldaten, unerfahren jung und mit Träumen für die Zukunft.
Man erfährt nicht, woher der Hass des Feldwebels rührt... Man erfährt nicht, ob die Jugendlichen schon an der Front kämpfen mussten... Fest steht aber, dass jeder eine Vergangenheit hat, die ihn geprägt hat. Aber die Vergangenheit zählt nicht mehr!
Mitten im Film sieht man einen Wandel der Beziehungen der Personen untereinander. Der Feldwebel nimm sich der Jugendlichen an. Dies zeigt sich, dass sich Menschen aus unterschiedlichen Ländern kennen lernen müssen, um den Hass der so lange gezüchtet wurde zu legen. Bezogen auf unsere jetzig politische Situation ist das eine Aufforderung an jeden, anderen gegenüber keine Vorurteile zu hegen. Gleichzeitig sieht man in dem Film wie ein Fehler, für den eigentlich keine Seite verantwortlich gemacht werden kann, die Spannungen und Vorurteile wieder neu entfacht.
Aus patriotischem Denken heraus entstehen auch heut zu Tage noch Kriege, wie ich mit erschrecken im Oktober 2016 in Bosnien-Herzegowina festellen musste. Die Folgen des Krieges der dort vor etwa 21 Jahren das Land verwüstete sieht man noch überall und es bahnt sich offen an, dass der alte Hass wieder aufflammt...
Dadurch, dass ich dort die Folgen der Nachkriegszeit, riesige Flächen die von Minen versucht sind, mit eigenen Augen gesehen habe, hat der Film für mich noch eine verschärfte Wirkung.
Eher unauffällig und doch unterstützend zu den einzelnen Szenen war, dass das Wetter immer zu der entsprechenden Stimmung gepasst hat. Zum Beispiel, als der Feldwebel sich mit einem seiner Soldaten freundschaftliche unterhalten hat, war ein goldiger Sonnenuntergang zu sehen.
Das Einzige, was ich an diesem Drama zu bemängeln haben ist, dass an einer Stelle auf Dänisch gesprochen wurde und dort ein Untertitel gefehlt hat. Was der Feldwebel und der Hauptmann, gespielt von Mikkel Boe Folsgaard, besprachen lässt sich von mir nicht erahnen.
(17) , Gastkritik vom 10.01.2017, Format: Film
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen: Sowohl die Schauspielerwahl als auch die Umsetzung dieses heiklen Themas sind sehr gut gelungen und ich kann nur empfehlen, diesen Film unvoreingenommen auf sich wirken zu lassen, denn es ist selten, dass ein Regisseur es schafft weder patriotisch für die einen noch abstoßend gegen die einen solchen Film zu gestalten. Am Ende steht nur die Sinnlosigkeit des Krieges, seiner Folgen und vielen Opfer...Weitere Informationen
- Deutschland, Dänemark 2016
- Regisseur/in: Martin Zandvliet
- FSK: ab 12 Jahren
Gesamtwertung
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