Tschick

Wenn zwei 14-Jährige mit einem gestohlenen Lada in die Walachhei fahren, ist Chaos praktisch vorprogrammiert.

Maiks Leben ist eintönig und deprimierend. Mit einer Alkoholkranken Mutter, keinen Freunden und unglücklich verliebt in Tatjana hat Maik es nicht leicht. Doch dann trifft er auf Tschick und macht sich mit ihm spontan auf einen langen Weg- der sie nicht nur zu unbekannten Orten, sondern auch weg von der Langeweile und zu sich selbst führt. Locker und humorvoll beschreibt 'Tschick' den Wunsch nach Freiheit.

Im Nachhinein muss ich sagen, dass mich der Film 'Tschick' positiv überrascht hat.

In unter 2 Stunden wurden viele Details und kleinere Handlungsstränge eingebaut, ohne dass der Film dadurch künstlich in die Länge gezogen schien.

Trotzdem hat mir einiges auch weniger gut gefallen. So war für mich die Schlüsselbotschaft des Buches, dass man überall nette Leute findet und man auch in völliger Fremde zurechtkommen kann. Ersteres wurde im Film stark vernachlässigt- ja, es gab die freundliche Familie mit dem Nachtisch, aber die Sprachtherapeutin oder der Mann am Telefon aus dem Krankenhaus wurden überhaupt nicht beachtet. 

Dafür war das Zurechtkommen in der Fremde sehr gut dargestellt. Da der Fokus ziemlich stark ausgeprägt auf Maik und Tschick lag, hat man eine Menge von deren Reise gesehen, sowohl von ihren Problemen als auch von den Erfolgen, Entwicklungen und Überraschungen. 

Das Ganze ist relativ realistisch dargestellt. Die verwendete Jugendsprache war nicht- wie sonst häufig- übertrieben und auch die beiden Hauptcharaktere waren Weltnahe in Charakter, Freundschaft und Entwicklung.

Besonders die Entwicklung Maiks, die auch eine entscheidende Rolle spielte, wurde meiner Meinung nach gut umgesetzt, er hat seine Rolle als Langeweiler und Schwächling nicht von einem Tag auf den anderen abgelegt, sondern bis zum Schluss behalten, wenn auch gedämpfter und nicht mehr im Mittelpunkt seines Charakters stehend.

Die Stimmung des Buches wurde nicht ganz überbracht, die Musik konnte aber einiges zu dem ausgleichen, was in den Dialogen an Spaß und Gelassenheit fehlt. 

Zusammenfassend kann ich sagen, dass der Film trotz einiger ausgelassen Szenen mitreißend und realistisch ist, die Länge angemessen und die Hauptfigur überzeugend.

(13) , Gastkritik vom 22.02.2017, Format: Film

Fazit

Die beiden 14-Jährigen Jungen Tschick und Maik entfliehen der Eintönigkeit des Alltags mit einem geklauten Lada. Gelassen und humorvoll gestaltet sieht man die beiden auf dem Weg in die Walachhei- alleine, in einem geklauten Auto.

Weitere Informationen

  • Deutschland 2016
  • Regisseur/in: Faith Akin
  • FSK: ab 12 Jahren

Gesamtwertung

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