Monsieur Lazhar

Der Oscar nominierte Film „Monsieur Lazhar“ von Philippe Falardeau, welcher am 08.08.2011 in Kanada die Erstausstrahlung feierte, erzählt innerhalb von 94 Minuten die Geschichte eines algerischen Flüchtlings, der versucht den Tod seiner Familie zu verarbeiten. Er entscheidet sich einer Grundschulklasse bei der Verarbeitung des Suizids der ehemaligen Klassenlehrerin zu helfen.
Aufgrund seiner neuen Pädagogik fällt es Bachir Lazhar jedoch nicht sehr leicht zu den verwirrten Kindern durchzudringen. Zudem erleichtern ihm die Schulleitung und das Kollegium nicht gerade die Arbeit, indem sie versuchen den Vorfall möglichst schnell unter den Teppich zu kehren, um wieder in ihren Alltag zurückzukehren.

Der Regisseur versucht die Zuschauer mit den authentischen Darstellern und der traurigen Geschichte zu fesseln, wobei vor allem Mohamed Fellag (Darsteller von Bachir Lazhar) für seine äußerst philanthropische und sympathische Art hervorzuheben ist.
Während die Schauspieler ihre Rollen vorzüglich dargeboten haben, fiel es dem Zuschauer jedoch sehr schwer Zugang zum Film zu finden. Man fühlt sich nicht betroffen und kann diese Situation im Regelfall nicht nachvollziehen,wenn man noch nie mit dem Tod konfrontiert wurde. Als Zuschauer macht man sich daher nur furchtbare Gedanken, indem man sich überlegt, wie man selbst in solch einer Situation reagieren würde. Damit bringt Falardeau das Publikum nach einiger Zeit unweigerlich dazu, über die wesentlichen Dinge im eigenen Leben nachzudenken.
Ansonsten lässt sich sagen, dass der Regisseur die Handlung strikt ohne unnötige Sentimentalität zu Ende führt, wodurch das gesamte Stück mehr an Realität gewinnt. Somit erhielt der Film auch völlig zu Recht die Auszeichnung für den besten kanadischen Film 2011.

Wilhelm, 15 Jahre , Gastkritik vom 17.02.2013, Format: Film