Kaddisch für einen Freund

Araber trifft auf Jude - die etwas andere Freundschaft...

Der 2012 veröffentlichte Film "Kaddisch für einen Freund" handelt von dem Leben des 14-jährigen Ali Messalam, welcher vier Jahre zuvor mit seiner Familie aus einem Flüchtlingslager im Libanon floh und nun ein neues Leben in Berlin-Kreuzberg beginnt.

Schon von klein auf bekommt er den Judenhass seines Vaters vorgesetzt, als er jedoch erfährt, dass es sich bei dem Nachbarn Alexander Zamskoy, in der Wohnung über ihm, um einen Juden handelt, ist der Schock innerhalb der Familie groß.

Durch die Clique seines Cousins wird Ali nun auf die Probe gestellt und ein Einbruch in die Wohnung seines Nachbarn, dem Juden, wird geplant. Bei dem Einbruch bleiben alle unerkannt, bis auf Ali, den sein Nachbar an seinen Schuhen wiedererkennt.

Demzufolge droht Ali und seiner Familie die Abschiebung in ihr Heimatland, wenn Herr Zamskoy auf eine Anzeige besteht.

Gutmütig reden Ali und seine Mutter auf den jüdischen Nachbarn ein und einigen sich darauf, dass Ali bei der Renovierung mithelfen muss und Zamskoy hingegen ein gutes Wort vor Gericht für ihn einlegt.

Nach anfänglichen Auseinandersetzungen lernen beide die jeweils andere Kultur und den damit verbundenen Glauben zu tolerieren und es entsteht eine außergewöhnliche Freundschaft...

Die Grundproblematik in dem Film ist der allgemeine Judenhass. Der Autor wurde durch wahre Begebenheiten beeinflusst und setzt sich in seinem Film damit auseinander. Der Spielfilm beruht auf geschichtlichem Hintergrund, beispielsweise wird der Nah-Ost-Konflikt angesprochen. Es wird zu vermitteln versucht, dass es sich nur um Vorurteile handelt, über die man hinwegkommen kann, wenn man sich besser kennenlernt oder versucht, sich gegenseitig zu verstehen und zu respektieren.

Ein weiterer Bestandteil des Films ist, wie Ali's Familie versucht, sich zu integrieren und Arbeit zu finden, aus Angst, des Landes verwiesen zu werden, denn durch den Überfall steht dies kurz bevor.

Während des Geschehens gibt es keine besonderen Effekte, die Geschichte wird schlicht aber dadurch sehr realitätsnah erzählt.

Zu passenden Situationen wird der Film mit Musik untermalt, um die Spannung zu verdeutlichen oder auch die fröhlichen Momente zu feiern. Die Musik ist passend zum Thema gewählt und auch nicht zu häufig eingespielt, so dass es nicht von den Gesprächen ablenkt.

Der Film spricht aktuelle Themen bzw. Probleme an, mit denen man sich identifizieren kann und gibt gleichzeitig eine Lösung für diese. Zugleich regt der Film zum Nachdenken an und man kann sich an dem Verhalten und Einsehen der Protagonisten ein Beispiel nehmen. Besonders das Ende wurde schauspielerisch gut umgesetzt und berührt einen.

(16) , Gastkritik vom 21.02.2014, Format: Film

Fazit

Alles in allem handelt es sich um einen gelungenen Film, der sich besonders für Jugendliche ab einem Alter von 12 Jahren eignet, da er ein bestimmtes Hintergrundwissen zum Verständnis benötigt, aber zugleich auch dem ein oder anderen die Augen öffnen könnte.

Weitere Informationen

  • Deutschland 2012
  • Spielfilm
  • Regisseur/in: Leo Khasin
  • Darsteller/innen: In den Hauptrollen: Ryszard Ronczewski als Alexander und Neil Belakhdar als Ali
  • FSK: ab 12 Jahren
  • Länge: 94 Minuten min.
  • Verlag: Farbfilm
  • Sonstiges: -

Gesamtwertung

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