Die fetten Jahre sind vorbei
In dem Film „Die fetten Jahre sind vorbei“ von Regisseur Hans Weingärtner treffen Politik und Liebe aufeinander. Die Geschichte ist orginell, gut durchdacht, interessant und sie regt zum Nachdenken an. Es handelt sich um junge Menschen, die sich gegen die Gesellschaft wehren. Im Mittelpunkt dieser Geschichte stehen die drei Hauptfiguren Jan (Daniel Brühl), Peter (Stipe Erceg) und Jule (Julia Jentsch), die mit Einbrecherstreichen in Bonzenvillen die Hausbesitzer verunsichern wollen, indem sie nur die Möbel verstellen, dabei aber nichts klauen und Botschaften wie „Die fetten Jahre sind vorbei“ hinterlassen. Es läuft alles gut, bis Peter für einige Tage wegfliegt und sich Jan in dessen Freundin Jule verliebt.
Bei einem Spontan-Einbruch in der Villa eines Geschäftsmannes, wegen dem Jule hohe Schulden hat, werden sie dann von dem verfrüht heimkehrenden Besitzer Hardenberg (Burghard Klaussner) überrascht.
Da sie keinen Ausweg sehen, wird der Hausherr entführt und in eine abgelegene Berghütte gebracht.
Dort entsteht eine hitzige Debatte. Die drei Jugendlichen versuchen Hardenberg von ihren Idealen zu überzeugen. Er betrachtete ihre Argumente stets von zwei Seiten, aber kontert immer mit einen wenig überzeugenden „Ja-aber…“ Dabei stellt sich aber auch heraus, dass Hardenberg Ende der 60ger genau so war wie seine Entführer. Spätestens da wird sichtbar, dass viel Sympathie zwischen beiden „Parteien“ liegt.
Außerdem entsteht unter diesen Umständen ein Tanz der Gefühle, da Jule in Jan, den besten Freund ihres Freundes verliebt ist. Es kommt zum Eklat und zu einem überraschenden Ende.
Meiner Meinung nach ist dies ein gelungener Film. Es ist spannend, da man nie vorher sehen kann, was als nächstes passiert und man unbedingt sehen will, wie er endet.
Außerdem finde ich die Vermischung von Liebe und Politik gut. Das macht es für einen Jugendlichen interessanter und auch so ist dieses politische Thema interessant, da es uns betrifft und uns anspricht. Ich finde es auch faszinierend, wie die Darsteller debattieren, da man selbst es nicht so gut kann und auch macht. Dieser Film ist verständlich aber nicht für kleine Kinder, sondern für Jugendliche. Ich persönlich kann mich gut in die drei Jugendlichen hineinversetzen. Besonders in Jule, sie hochverschuldet wegen einem „Bonzen“, der das Geld nur so zum Fenster rauswirft. Sie wird von Reichen bei ihrer Arbeit unhöflich behandelt und verliert sogar ihren Job und hat deswegen keine Perspektive, sie ist verzweifelt. Da ist es klar, dass Jule einen Hass auf Reiche hat. Aber da liegt auch mein einziger negativer Kritikpunkt, da in dem Film. Vermögende abwertend und als nicht würdig dargestellt werden. Es ist eine unzulässige Verallgemeinerung, denn nicht jeder Mensch ist gleich, d.h. nicht jeder Reiche ist ein schlechter Mensch. Das wird aber im Film so dargestellt.
Aber trotzdem hat der Film mich zum Nachdenken angeregt. Ich frag mich, ob man in der heutigen kapitalistischen Gesellschaft noch was ändern kann und ob man die immer weiter auseinander driftende Kluft zwischen Arm und Reich verringern kann? (Die Antwort fällt schwer, aber ich denk, dass es fast schon zu spät ist)
von Thü./Sachs.2008 Redaktion SchulKinoWochen am 22.02.2008, Format: Film
Fazit
Den Film an sich fand ich noch unterhaltsam, da es einige amüsante Dialoge gab und Daniel Brühl in der Rolle des Jan hat einen guten Job gemacht. Er hat eine wunderbare Ausstrahlung und er hat seine Rolle gut verkörpert. Außerdem fand ich die Bilder von den Villen interessant, da man ja als „Normalverdienender“ sich so was nicht leisten kann und demzufolge es nicht oft sieht (wenn nur im Fernsehen). Susan Pehle besucht die 10. Klasse des Gymnasium Philanthropium in Dessau-Roslau und ist Preisträgerin beim Schülerfilmkritikwettbewerb Thüringen/ Sachsen Anhalt 2007.Weitere Informationen
- Deutschland/Österreich 2004
- Drama/Komödie
- FSK: ab 12 Jahren
Gesamtwertung
Kontakt
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