Der große Ausverkauf

Im Jahr 2006 erschien der Dokumentarfilm „Der große Ausverkauf“ von Regisseur Florian Opitz, der mit diesem Film die Auswirkungen von Privatisierungen...

Im Jahr 2006 erschien der Dokumentarfilm „Der große Ausverkauf“ von Regisseur Florian Opitz, der mit diesem Film die Auswirkungen von Privatisierungen des öffentlichen Diensten, der der Stromindustrie und der Wasserwirtschaft zeigt.
Vier ineinander verwobene Erzählstränge berichten von den direkt betroffenen Menschen und ihrer Art, wie sie mit den Auswirkungen umgehen, zurechtkommen oder bekämpfen. Der Film zeigt im Grunde, wie die finanzschwachen Menschen gnadenlos untergehen. Ob das nun das privatisierte Gesundheitssystem auf den Philippinen, wo die Armen ihre Behandlungen bezahlen müssen oder der private Stromkonzern ESKOM ist, mit seinen rapide gestiegenen Stromkosten, die für den Großteil der Sowetos (Bewohner in Südafrika) unbezahlbar sind, man sieht deutlich wie die Armen verlieren.
Der Film zeigt auch den Widerstand der Betroffenen wie Massendemonstrationen gegen die Privatisierung, die zum Teil zu Reprivatisierungen der Wasserwirtschaft führten.
Mich hat dieser Film beeindruckt, aber ebenso erschreckt. Die Privatisierung des Wassers, wie es in der Stadt Cochabamba in Bolivien der Fall war, hat mich zutiefst getroffen und mich sehr nachdenklich gestimmt. Mich beeindruckte, wie deutlich das Elend und die Verzweiflung der betroffenen Menschen mit der Kamera festgehalten wurde.

Obwohl der Film etwas zu lange dauert, ist der Inhalt aber packend und herzergreifend.
Inhaltlich kann man nur dann gut verstehen, wenn man den Film konzentriert folgt.
So empfand ich es schwer, den ehemaligen Chefökonom der Weltbank Prof. Joseph E. Stiglitz zu folgen, als er die andere Seite, die der Weltwirtschaft und ihren Privatisierungen erläuterte.
Ich kann mich in die Lage der betroffenen Menschen sehr gut hineinversetzen und ich glaube, dass das jedem gelingt, da dieser Film detailliert die Lage der Direktbetroffenen beschreibt und ihre Bemühungen zeigt, mit ihren neuen Lastern zurechtzukommen. Unter anderem wird der Einsatz des Widersachers Bongani Lubisi vorgestellt, der mich mit seiner kämpferischen Haltung, seinem Einsatz für seine Mitmenschen und den Willen nie aufzugeben fasziniert.
Er bekämpft die Privatisierung des Stromes, anstatt nur herumzujammern oder in Selbstmitleid zu zerfließen. Ich fand Kameraeinstellung und die meisten Drehorte passend.
Jedoch fand ich unpassend, dass die Äußerungen vom Prof. Stiglitz in einem stehenden Auto im brodelnden Stadtverkehr aufgenommen wurden. Ein ruhiger Raum, so empfinde ich es, wäre hier besser gewesen.
Dieser informationsreiche und sehr interessante Film ist sehr empfehlenswert.

von Thü./Sachs.2008 Redaktion SchulKinoWochen am 22.02.2008, Format: Film

Fazit

Anschauen sollte man sich ihn auf jeden Fall, auch damit man wieder weiß, wie „gut“ wir es haben im Gegensatz zu Menschen in einigen anderen Ländern. Länder, die sich durch Privatisierung Abhilfe versprechen, damit jedoch ihrer Bevölkerung großen Schaden zufügen. Nanda Noack. besucht das Gymnasium Philanthropinum in Dessau-Rosslau ist Preisträgerin der Klassenstufen 11-13 beim Schülerfilmkritikwettbewerb Thüringen/ Sachsen Anhalt 2007

Weitere Informationen

  • Deutscchland 2006
  • Dokementarfilm
  • FSK: ab 6 Jahren

Gesamtwertung

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