Das Tagebuch der Anne Frank

Ein Leben versteckt im Hinterhaus - Eine Lebensgeschichte die zum Nachdenken anregt.

Der Film "Das Tagebuch der Anne Frank" hat mir sehr gut gefallen. Die gesamte Situation der Familie und der damaligen Zeit wurde gut dargestellt, jedoch denke ich, dass manches noch extremer hätte sein können. Denn genau dieses Extreme hätte dann vielleicht auch die unreifen Kinder getroffen, welche den Interessierten den Film versaut haben.

Aber trotzdem finde ich, die Schauspieler bringen sehr deutlich rüber, unter wie viel Angst Anne und ihre "Mitmenschen" lebten! Anne hatte damals keine wirkliche Bezugsperson. Ihr Vater war sehr wichtig für sie, doch auch ihm hatte sie nicht alles erzählt. Zum Geburtstag bekam sie von ihm ein Tagebuch und somit auch eine neue Freundin geschenkt. Ich denke, dass hat Anne sehr geholfen, damit sie nicht alles in sich hinein frisst. Sie gab ihrem Tagebuch den Namen - Kitty - worin sie gleich am Anfang schrieb, dass ihr diese eine bestimmte Freundin fehlt, aber das sollte von nun an Kitty sein.

Mit dem Begriff Tagebuch verbinde ich so etwas wie einen "Sorgenfresser", der sich alle Probleme erzählen lässt, aber nie darauf antwortet. Es will sie einfach einschließen und versuchen, dass Anne jemanden hat und nicht an der Situation kaputt geht, die ohnehin schon schwer genug ist.

Anne als Hauptfigur im Film mache es leichter ihre Lebensgeschichte ein Stück weit zu verstehen. Ein 13-jähriges Mädchen, worüber die meisten schon hinweg sind, welches komplett abgeschottet wird... ohne Freizeit, Freiheit und Freunde. Ich denke, Anne hat viele durch ihre eigene nachdenkliche, vernüftige Art dazu gebracht, ein bisschen darüber nachzudenken, wie gut wir es jetzt eigentlich haben, nicht jahreland in Todesangst leben zu müssen und nicht solche Verbote zu bekommen, wie z.B. "Juden dürfen keine Hunde halten." oder "Juden dürfen ohne Judenstern nicht in öffentlichen Gewässern baden gehen.".

Wir sind alle gleich, egal welcher Religion wir angehören oder wo wir herkommen, wichtig ist im Endeffekt nur, dass wir andere Regeln und Sitten akzeptieren und uns anpassen, wenn wir woanders hinkommen. Und ich denke, das ist ein wichtiger Grund, weshalb man die Lebensgeschichte heute noch kennen sollte und das ist ein großer Punkt auch in unserer heutigen Gesellschaft, über den viele Menschen einmal nachdenken sollten. Denn der Fakt bleibt der gleiche "Wir sind alles Menschen, die keine Diskriminierung verdient haben.", aber genau da entsteht die Frage, ob das jeder auch so möchte. Manche Menschen verurteilen andere Religionen oder so. Aber es gibt auch Menschen, die sich selber zu "anderen" machen, indem sie sich selbst in irgendeiner Form ausgrenzen.

(17) , Gastkritik vom 10.01.2017, Format: Film

Fazit

Der Film hat mich also sehr begeistert und mich wieder Mal nachdenklich gestimmt, was früher so falsch lief und wie wichtig bzw. was wir für eine große Rolle spielen, diese Fehler heute nicht nochmal zu machen, sondern aus den Fehlern anderer zu lernen und Menschen anderer Religionen nicht genauso verwerflich zu behandeln, wie es damals für manche üblich war.

Weitere Informationen

  • Deutschland 2016
  • Regisseur/in: Hans Steinbichler
  • FSK: ab 12 Jahren

Gesamtwertung

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