Das Tagebuch der Anne Frank

Der Film handelt von Anne Frank, ihrer Geschichte und ihrem traurigen Schicksal.

Die Geschichte ist den meisten Menschen bekannt. Im Film beginnt alles mit einem unbeschwerten, leichten Leben bei Verwandten auf dem Land. Noch ist alles in Annes Welt in Ordnung.

Kurze Zeit später wanderte Otto Frank, gespielt von Ulrich Noethen, mit seiner Frau Edith (Martina Gedeck) und den beiden Kindern Margot (Stella Kunat) und Anne (Lea van Acken) von Frankfurt nach Amsterdam in die Niederlande aus.

Doch 1940 wird die Situation durch die deutsche Besetzung der Niederlande immer gefährlicher. Als Annes Schwester in ein Arbeitslager gebracht werden soll, entscheidet Otto Frank, mit seiner Familie unterzutauchen. Anne muss sogar ihre geliebte Katze zurück lassen.

Im Juli 1942 kommen sie in einem Hinterhaus des Firmensitzes von Otto Frank unter. In ihrem Versteck durfte nur zur Mittagszeit, der Pause der Arbeiter, und am Abend gelebt werden. Ansonsten hieß es leise, leise, leise, bloß nicht entdeckt werden.

So beschrieb es Anne Frank in ihrem Tagebuch, welches sie kurz vor ihrem Einzug von ihren Eltern zu ihrem 13. Geburtstag geschenkt bekommen hatte.

Wenig später zieht eine weitere Familie, Familie van Pels, mit ihrem Sohn Peter und einer Katze in ihre winzige Unterkunft ein. Anschließend folgt noch ein Zahnarzt, Dr. Pfeffer. Nun lebten sie mit acht Personen auf engstem Raum, die Nerven lagen blank und so kam es natürlich auch zu Konflikten untereinander.

Die ständige Angst, entdeckt zu werden, kam hinzu, die schlimmen Bombenangriffe, die alle in Panik versetzten und die Erfahrungen ihrer ersten Liebe, all das schrieb Anne in ihrem Tagebuch nieder.

Und dann kam der Tag, an dem sie verraten und entdeckt wurden. Sie wurden von der Gestapo festgenommen und abgeführt. Anne wurde mit ihrer Schwester Margot und ihrer Mutter auf Zugwaggons verladen. Wie Vieh wurden sie über das Zwischenlager Westerbork nach Auschwitz und schließlich nach Bergen-Belsen gebracht. Bergen-Belsen war ein reines Sterbelager. Man stanzte ihnen Nummern in die Haut, sie mussten sich entblößen – alles war so erniedrigend – man rasierte ihnen den Kopf.

Sie sterben in den Konzentrationslagern. Die Mutter Edith stirbt bereits in Auschwitz und Anne und Margot sterben in Bergen-Belsen.

Ein schockierendes Ende, wo doch der Krieg so gut wie vorbei war und Anne und die anderen Bewohner doch schon so etwas wie Hoffnung auf ein normales Leben hatten.

Dem Film gelingt es, mir, dem Zuschauer, auf bedrückende Weise diese Geschichte, vor allem die Enge und Einschränkungen, unter denen die Bewohner zu leiden hatten, näher zu bringen. Besonders gut hat mir die schauspielerische Leistung der Hauptdarstellerin Lea van Acken gefallen. Sie versteht es, die Zuschauer in ihren Bann zu ziehen und sie lässt uns mitfühlen an ihren Eindrücken, an dem Leben, das sie führte – auf engstem Raum mit Reibereien, aber auch mit kurzen Glücksmomenten. Nicht so gut fand ich, dass man nur wenig Einblick in die Welt außerhalb ihres Verstecks bekam. Mir haben mehr Bilder von dem, was draußen passierte, gefehlt. Ich fand es auch schade, dass der Film nicht näher auf das Verhältnis von Anne und ihrer Mutter eingeht.

(0) , Gastkritik vom 15.03.2018, Format: Film

Fazit

Ein Film, der unter die Haut geht. Er mahnt und berührt zugleich. Noch Tage später sieht man diese Bilder im Kopf und fragt sich, wie so etwas passieren konnte, wie es soweit kommen konnte. Dieser Film lässt niemanden kalt. Er ist absolut sehenswert und sollte an allen Schulen geschaut werden.

Weitere Informationen

  • Deutschland 2016
  • Regisseur/in: Hans Steinbichler
  • FSK: ab 12 Jahren

Gesamtwertung

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