Ballon

Zurück in die DDR. Wie war es damals so, von der Stasi verfolgt zu werden und aus der DDR zu fliehen?

Mit dem 125 Minuten langen Drama werden wir von dem Regisseur Michael Bully Herbig zurück ins Jahr 1979 begleitet und erleben die unglaubliche Flucht der Familien Strelzyk und Wetzel.

Die Familien haben vor, mit einem Heißluftballon über die Grenze zu fliehen. Familie Wetzel allerdings sagt im letzten Moment ab, da der Ballon zu klein für beide Familien ist. Somit versucht die Familie Strelzyk es alleine und stürzt schon nach 34 Minuten in der Luft ab. Mit großem Glück kann die Familie von dem Absturzort ohne aufzufallen fliehen.

Doch der Ballon wird entdeckt. Ermittlungen werden aufgenommen, um die „Verräter“ der DDR zu finden.

Familie Strelzyk lebt in Angst, Angst aufzufliegen. Dies führt zu Paranoia der Mutter Doris Strelzyk (gespielt von Karoline Schuch) aber auch der restlichen Familie. Peter Strelzyk, der Vater der Familie, (Friedrich Mücke) entscheidet sich dazu mit der Familie nach Berlin zu fahren und um Hilfe bei der amerikanischen Botschaft zu bitten.
Dort wird vom Sohn, Andreas Strelzyk (Tilman Döbler), vorgeschlagen, erneut einen Fluchtversuch mit dem Ballon zu starten.
Zurück in der Heimat willigt Familie Wetzel schließlich ein, diesen Versuch zu wiederholen.
Die Zeit ist knapp, denn die Stasi ist ihnen auf der Spur und Günter Wetzel, der Vater der Familie (David Kross), wird in 6 Wochen in den Bundeswehrdienst eingezogen.
Nun wird viel gearbeitet und Stoff in den unterschiedlichsten Städten gekauft, um nicht aufzufallen. Nur knapp schaffen die Familien es, abzuheben ohne von der Stasi geschnappt zu werden. Auch diesmal stürzt der Ballon nach nur 28 Minuten ab. 5 Minuten weniger als beim letzten Mal.

Michael Bully Herbig hat sich für diesen Film, welcher auf einer wahren Begebenheit basiert, sehr viel Zeit genommen. In insgesamt 5 Jahren setzte er sich mit den beiden Familien zusammen um möglichst viel über die Geschehnisse zu erfahren, recherchierte und schaute in die originalen Stasi-Akten. Außerdem gab er alles, um die Remakerechte zu bekommen. Dies war nicht einfach. Disney hat nämlich den Familien alle Remakerechte abgekauft und damit den Film „Mit dem Wind nach Westen“ produziert. Doch abgeben wollte Disney die Rechte nicht. Nach allerdings 2 Jahren konnte Bully durch seinen Freund Roland Emmerich die Rechte erhalten.

Vor den Drehtagen setzte Herbig sich mit den Schauspielern zusammen und bereitete diese sehr intensiv vor.
Thomas Kretschmann (spielt den Oberstleutnant Seidel) geht die Story persönlich sehr nah und war nach den Dreharbeiten sehr mitgenommen, da der Schauspieler selber aus der DDR geflohen ist und Herbig es geschafft hat die Zeit zurückzudrehen. Er schaffte es, die DDR-Zeit wieder zu erwecken, indem er viel detailgetreu inszenierte und an Originalschauplätzen drehte. „Es roch sogar nach DDR“, sagte Karoline Schuch in einem Interview, welche selber in der DDR aufwuchs.

Nicht nur die detailreiche Umsetzung von Herbig, lässt den Zuschauer denken man sei Teil der Geschichte, sondern auch die technische Umsetzung. Die Kamera war sehr nah an den Schauspielern dran, damit die Emotionen gut zu sehen waren. Außerdem war die Kamera immer in Bewegung und es wurde oft mit einer Handkamera gefilmt, um die Dramatik zu unterstützen.

(18) , Gastkritik vom 22.02.2019, Format: Film

Fazit

Für einen Deutschen Film, welche oftmals schäbig rüberkommen, ist dieser Film sehr professionell und glaubwürdig. Die Schauspieler haben eine hervorragende Leistung vollbracht. Man erkannte nur selten, dass alles nur geschauspielert ist. Als Zuschauer sitzt man im Kino und will nicht weggucken. Die großartige historische Geschichte hat Michael Bully Herbig meiner Meinung nach perfekt umgesetzt. Ich fieberte mit den Familien und war gefesselt von der Geschichte. Im Nachhinein möchte man immer mehr aus der zeitlichen Epoche und dem aufwendigen Film wissen. Da die Geschichte fantastisch wiedergegeben wird und sehr unterhaltend ist, ist der Film unbedingt weiter zu empfehlen.

Weitere Informationen

  • Deutschland 2018
  • Regisseur/in: Michael Bully Herbig
  • FSK: ab 12 Jahren

Gesamtwertung

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