Anonymus

Anonymus ist ein Film des berühmten Regisseurs Roland Emmerich.Doch ist dieser Film nicht so, wie man es von seinen anderen Meisterwerken gewohnt ist.

In Anonymus geht es um die Theaterstücke des weltbekannten Schriftstellers William Shakespeare. Und das Besondere daran ist, dass diese nicht von ihm verfasst wurden, sondern von dem Grafen von Oxford Edward de Vere - das ist eine Geschichte. Roland Emmerich hat sich dieser Geschichte angenommen und den Grafen von Oxford zum Autor dieser berühmten Stücke gemacht. Diese provokante Aktion kommt nicht bei vielen gut an, denn Roland Emmerich lässt an seiner These keinen Zweifel.

Der Anfang des Films ist von Emmerich sehr raffiniert inszeniert worden; denn nicht nur das Theaterpublikum im Film, sondern auch man selbst als Zuschauer wird quasi in die Welt des 16. Jahrhunderts eingeführt.

Man findet sich im 16. Jahrhundert wieder und lernt das Leben des Grafen von Oxford kennen, der schon in jungen Jahren ein großer Poet und Stückeschreiber war. Er erkennt durch einen Theaterbesuch, dass Worte die Herzen der Leute entfachen können, und dass man ebenso damit die Welt verändern kann. Jedoch kann er seine Werke nicht selbst veröffentlichen; das würde seinen Ruf in Verruf bringen. Und so lässt er einen gewissen Ben Johnson zu sich bringen, damit dieser einer seiner Stücke unter seinem Namen aufführen lässt. Dafür entlohnt er ihn.

Johnson allerdings liest sich das Stück nicht durch und denkt es wäre von geringer Qualität. Das stellt sich hinterher als ein Fehler dar. Denn der Schauspieler William Shakespear gibt sich nach Erfolg des Stückes als Autor aus. Oxford gibt Johnson weitere Stücke, die er verfasst hat, die dann von William auf die Bühne gebracht werden.

Doch zwischen alledem gibt es noch andere Probleme. Sir Robert Cecil, der Schwager des Grafen von Oxford, Edward de Vere und zugleich der Berater der Königin Elizabeth I, versucht die Königin davon zu überzeugen, dass der verhasste James von Schottland den Thron nach ihr besteigen kann. Dies tut er aber nicht ohne Hintergedanken.

Der Graf von Essex und sein Freund Southhampton versuchen das mit allen Mitteln zu verhindern. Am Hofe spricht man von Aufstand und auf der Bühne wird das Volk zum Aufstand gegen Cecil ermuntert. Und das heißt: Bald werden einige Köpfe rollen…

"Anonymus" ist einer von Emmerichs besten Filmen. Nicht nur wegen der prächtigen Kostüme und der faszinierenden Kulissen, nein, auch die Schauspieler haben einen großen Teil dazu beigetragen wie Rhyse Ifans, der Edward de Vere spielt, oder Vanessa Redgrave, die die alte Königin Elizabeth I spielt, um nur einige wenige zu nennen.

Emmerich wäre nicht Emmerich, wenn es nicht auch kleinere Explosionen gäbe, nicht seine spektakulärsten, aber es gibt sie. Auch sind die Kameraeinstellungen und Perspektiven immer passend und geben dem Zuschauer ein Gefühl mitten im Geschehen zu sein.

Denise, SchulKinoWochen NRW 2013 , Gastkritik vom 21.02.2013, Format: Film