Amelie rennt

Ein toller Film über ein asthmakrankes Mädchen, das versucht, ihre Krankheit zu verstecken.

Die asthmakranke Amelie wird in die Berge geschickt, um ihre Krankheit zu heilen. Als Großstadtmädchen ist sie zunächst total dagegen und zeigt ihre Antihaltung auch im Kontakt zu Bart, einem echten Naturburschen, indem sie ihm mit unglaublcihen Kraftausdrücken begegnet. Bart hilft ihr in einigen Situationen und rettet sie sogar vor dem Ertrinken in einem reißenden Gebirgsbach und macht ihr Mut, einen Gipfel zu erklettern, jedoch muss er sie das letzte Stück tragen, weil sie aufgrund der Krankheit nicht mehr weiterklettern kann.

Der Film ist eine Kombination aus ganz tollen Naturaufnahmen und der Darstellung eines echten gesundheitlichen Problems, unter dem die Hauptdarstellering sehr leidet. Wie viele Jugendliche in ihrem Alter will sie die Krankheit verstecken, was ihr auch ziemlich gut gelingt. Jedoch kommt Bart, ihr Lebensretter in einigen Situationen, ihr schnell auf die Schliche. Der Film zeigt auch einige Gefahren in der Natur - Gewitter in den Bergen, Feuer in einer Wohnung - und auch das typische Verhältnis zu den Eltern, das nicht immer ohne Stress verläuft, wird super dargestellt. Am Anfang begegnet Amelie in Berlin einigen gleichaltrigen Jungen und Mädchen. Leider tauchen diese am Ende des Films nicht mehr auf: es wäre eine runde Sache gewesen, wenn Amelie ihnen in Berlin als Mädchen begegnet wäre, die ihre Krankheit im Griff hat. Auch hätten wir uns gewünscht, dass deutlicher würde, wie die Familie durch die Stresssituationen in den Bergen und die Suche nach Amelie wieder zusammengewachsen wäre. Das Happy End hätte somit noch deutlicher herausgestellt werden können. Insgesamt ein lehrreicher Film für Kinder und Jugendliche, die auch ein gesundheitliches Problem haben und durch den Film lernen können, wie sie damit umgehen können: nicht verbergen, sondern offen darüber sprechen.

(11) , Gastkritik vom 31.01.2019, Format: Film