Den Unterdrückten eine Stimme geben

Unter diesem Motto präsentierte die Sektion Generation der 69 Berlinale schwierige Themen und formal ungewöhnliche Erzählweisen. Unter den 29 Langfilmen gab es diesmal 9 Dokumentarfilme.

Nach vielen Filmen ging es aber – wie so häufig bei Generation - um die Frage: Ist das überhaupt ein Kinder Jugendfilm? Oftmals gibt es kein Happy End, wenn die Kinder und Jugendlichen vieler Filme mit ihrer Situation völlig überfordert sind, in gescheiterten Familien leben und/ oder mit Gewalt, kriminellen Eltern, Drogen und Krieg konfrontiert werden. Es sind halt sehr unterschiedliche Realitäten, denen junge Menschen auf der Welt ausgesetzt sind und mit denen wir bei der Berlinale konfrontiert werden. STUPID YOUNG HEART (14+) aus Skandinavien portraitiert ein minderjähriges Paar, das ein Kind erwartet, während der zukünftige Vater in die rechte Szene abdriftet. In niederländischen GOLDIE (auch 14+) muss eine 18-jährige mit dem Jugendamt um ihre jüngeren Geschwister kämpfen, nachdem die alleinerziehende Mutter wegen illegaler Machenschaften in Gefängnis gekommen ist.

Großartig auch wie die Zuschauer bei Generation, mal schonungslos sachlich, manchmal poetisch und experimentell Einblick in unbekannte Lebenswelten und Kulturen erhalten. In EIN ERSTER ABSCHIED lernen wir Isas Lebensumstände in einer Uigurischen Dorfgemeinschaft kennen. Der Film erhielt den großen Preis der internationalen Jury, da er zeigt „was es bedeutet in der Uigurischen Minderheit Chinas aufzuwachsen.“ Oder sie erleben gemeinsam mit den Geschwistern Su-min und Dong-min in der farbenprächtigen GESCHICHTE VON SCHUTZENGELN, irgendwo zwischen Traum und Wirklichkeit, Bühnenstück und Film angesiedelt, ein Stück weit die Koreanische Sterbekultur.

Dieses Jahr war auch das Jahr der Dokumentarfilme. 9 von 29 Langfilme, so viel Dokumentarisches gab es noch nie. Nah am Zeitgeist und den Kardinalthemen der Jugend der eindrucksvolle australische Film 2040, der der Frage nachgeht, wie ist es möglich sein könnte, der nächsten Generation eine lebenswerte Welt zu hinterlassen. Spannend auch die Diskussion im Anschluss an viele Filme, in diesem Fall um verantwortungsvolles Handeln angesichts des Klimawandels.

Sabine Sonnenschein

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