Wanted

Du bist unzufrieden mit deinem Leben? Werde Killer!

Wesley hat einige Probleme in seinem Leben. Er sitzt den ganzen Tag in einem Büro und wird von der Chefin terrorisiert, seine Freundin betrügt ihn mit dem besten Freund und er wohnt quasi auf den angrenzenden Eisenbahnschienen.

Glücklicherweise trifft er beim Einkaufen auf Fox, die eine Serienkillerin ist, ihm eröffnet, dass sein Vater in diesem Job ebenfalls sehr erfolgreich war und deshalb vor kurzem ermordet wurde. Wesley lässt sich nach einem kurzen Schieß- und Verfolgungsintermezzo dazu überreden, sein sowieso uninteressantes Leben aufzugeben und seinem Vater durch Ergreifen des selben Berufes die letzte Ehre zu erweisen, indem er dessen Mörder Cross zur Strecke bringt.

Fox stellt ihn Sloan vor, dem Vorsitzenden ihrer Bruderschaft. Ab sofort unterliegt Wesley einem harten Trainingsprogramm, welches ihn zwischenzeitlich doch an seinem Vorhaben zweifeln lässt. Natürlich hat Wesleys neues Leben nicht nur kugelsichere Seiten und bald wünscht er sich, niemals im Supermarkt gewesen zu sein…

Eine Comicverfilmung mit bekannten Gesichtern in den Hauptrollen ist keine Garantie für ein qualitativ hochwertiges Ergebnis. Hier der Beweis!
Angelina Jolie als geheimnissvolle Killerin, die aus dem Nichts auftaucht und das Leben eines Mannes komplett durcheinander bringt, klingt erstmal reizvoll. Sie hat aber trotz diverser Actionrollen anscheinend nicht gelernt, dass auch Personen mit Waffen einen Charakter haben, mit dem es sich zu identifizieren gilt, um sie glaubhaft darzustellen.

Morgan Freeman hingegen wird einfach nicht gefordert, denn Bruderschaftsguru Sloan gibt nur einige Weißheiten von sich und löst damit Morde aus. Mehr hat seine Rolle nicht zu bieten, was wohl den wenig fantasievollen Drehbuchautoren Michael Brandt und Derek Haas zu verdanken ist.
James McAvoy verkörpert den anfangs zurückhaltenden und schwachen Wesley recht gut und scheint wirklich Angst vor Jolie zu haben. Der spätere Held, welcher mit der Waffe derart routiniert umgeht, dass er um Ecken schießen kann, ist ihm danach aber eher schwer abzunehmen.

Generell lassen sich durchaus interessante Details wiederfinden, wie zum Beispiel das Bild des Webrahmens, welcher durch in den Stoff eingearbeitete Codes (die, um Sloan etwas interessanter zu machen, nur von diesem gelesen werden können) die Namen der nächsten Opfer preisgibt. Leider sind diese, im Vergleich zum restlichen Handlunsstrang, komplexen Ideen nur sporadisch im Film wiederzufinden.
Der Großteil dieser Comicadaption besteht aus Mordversuchen und detailierten Aufnahmen von Ein- und Austritt der Kugel in den Kopf des zu Tötenden. Hieraus resultierte wohl auch die Altersfreigabe ab 18.

Vorallem Wesleys unglaubwürdige Entwicklung, gekrönt von einem blutigen Gemetzel, verhilft Regisseur Bekmambetows Werk nicht zu mehr Niveau, sondern lässt sämtliche Hoffnungen auf ein wenig Tiefgründigkeit in der schwachen Story zerplatzen.

Der Soundtrack setzt sich zusammen aus einigen (wie von Elfmann gewohnt) passenden Instrumentalstücken, welche allerdings so geschickt in den Hintergrund eingebaut wurden, dass man sie quasi nicht wahrnimmt, und einer Hand voll Rocksongs bekannter Interpreten, die dem Film wohl Aktualität und Pfiff verleihen sollen. Der Titelsong, von Elfmann komplett komponiert und gesungen, wird in seiner Arbeit nicht gewürdigt, weil man später noch nicht einmal sagen könnte wann er lief. Auch dieser Aspekt kann dem Streifen also nicht zu mehr Ansehen verhelfen.

von Redaktion Köln 1 am 12.04.2011, Format: Film

Fazit

Ein sehr gutes Beispiel für eine Comicverfilmung - wie man es nicht machen sollte.

Weitere Informationen

  • USA 2008
  • Action/Thriller
  • Regisseur/in: Timur Bekmambetow
  • Darsteller/innen: Morgan Freeman, James McAvoy, Angelina Jolie, Terence Stamp, Thomas Kretschmann
  • FSK: ab 18 Jahren
  • Länge: 110 min.

Gesamtwertung

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