Project: Snowblind
Windows für Fortgelaufene: Nach dem ersten Level dieses Ego-Shooters könnte man meinen, die Entwickler würden ein kurzes Introlevel für volle 30 Euro verkaufen. Die Militärbasis unseres 08/15 Fußsoldaten Nathan Frost (wer zum Teufel denkt sich diese Namen aus?!), wird angegriffen und nach 10 Minuten Bombastaction stirbt unser Held beim Versuch einen Kollegen zu retten. Wenn man noch nie etwas von dem Spiel gehört hat und dieses Level gespielt hat, fühlt man sich ziemlich verarscht, denn in der nachfolgenden Zwischensequenz gibt Nathan final den Löffel ab. Hmpf! Keine Hoffnung, habe ich etwa einen Demolevel gekauft? Aber was in Hollywood geht, geht auf der PS2 schon lange. In bester Robocop-Manier wird Nathans halbwegs von Granaten zerhauener Körper randvoll mit allem möglichen technischen Finessen gepackt. Als er aufwacht, und nachdem dann endlich seine Augen aktiviert werden, wird er gleich in seinen ersten Auftrag geschickt. Einige seiner Spezialfähigkeiten können bis dahin noch nicht aktiviert werden, und kommen im Laufe des Spiels zu eurem Arsenal hinzu.
Die Story klingt nicht nur wie Inspektor Gadget für Erwachsene, sondern ist es im Prinzip auch. Aber anstatt Zahnpasta gibt es hier die wuchtige Shotgun, und anstatt Raketenstiefel das praktische Ballistikschild.
Zu den Waffen: Es gibt einige -sogenannte „Bioimplantate“ - die euch für begrenzte Zeit spezielle Fähigkeiten geben: Der „Reaktionsboost“, der eine matrixartige Zeitlupe aktiviert in der ihr Kugeln ausweichen könnt. Der ist allerdings nur die 10 Minuten nützlich, bis ihr das „Ballistikschild“ erhaltet, welches euch komplett vor Kugeln schützt. Dann gibt es noch die selbsterklärende „Unsichtbarkeit“ und „Sicht“, die euch die Möglichkeit gibt Gegner und Kameras durch Wände zu sehen.
Richtig Spaß machen diese Gimmicks aber erst in Verbindung mit den 10 Waffen. Diese lassen sich mit unzähligen Zweitwaffen kombinieren, sodass ihr erst eine Schutzwand aktiviert, dann die kleinen, selbstangreifenden Spiderbots auf die Gegner loslasst, und zu guter Letzt wild umherballernd in die Offensive geht.
Und so ballert man sich durch die 16 Missionen, die das bißchen Story was vorhanden ist halbwegs spannend erzählen. Am meisten Spaß habt ihr hier beim Ausprobieren mit den Waffen. Agiere ich versteckt oder spiele ich Terminator? Hier liegt auch der besondere Reiz des Spiels: Ihr habt die Wahl wie ihr die Missionen löst.
Die Grafik ist auf den ersten Blick sehr hübsch: Viele Partikeleffekte, detaillierte Texturen und keine Ruckler. Hinzu kommt ein schicker Verwischfilter, der dem Spiel einen dreckigen, realistischen Look gibt. Bei näherer Betrachtung sieht man aber das vor allem die Texturen recht grob, was bei der Non-Stop-Action aber nicht wirklich viel aus macht.
von Redaktion Köln 1 am 12.09.2005, Format: Spiel
Fazit
Project: Snowblind spielt sich deshalb so flott, weil die Steuerung einfach perfekt an den Controller angepasst ist. Die Steuerung geht so einfach von der Hand wie bei einem 08/15-Shooter a la „Serious-Sam“, dafür hat Snowblind eine erstaunliche taktische Tiefe, die trotzdem 1A-Action bietet. Grafik: 84% Sound: 88% Steuerung: 90%Weitere Informationen
- USA 2005
- Ego-Shooter
- FSK: ab 16 Jahren
Gesamtwertung
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